Freibier für Briefwähler - Duisburger Jecken geben einen aus Lokalzeit aus Duisburg 28.01.2025 24:40 Min. Verfügbar bis 28.01.2027 WDR Von Michael Jung

Freibier für Briefwähler - Duisburger Jecken geben einen aus

Stand: 28.01.2025, 20:40 Uhr

Ein Prost auf die Demokratie: Wer in Duisburg am 15.02.2025 zur Briefwahl ins Bezirksamt geht, bekommt von Karnevalisten Freibier und Würstchen. So wollen die Jecken für die Bundestagswahl werben.

Von Michael Jung

Der Bierstand wird vor dem Bezirksamt Duisburg-Mitte aufgebaut. Dort hat die Stadt am Samstag den 15. Februar ausnahmsweise eine Briefwahlstelle eingerichtet - für Menschen, die unter der Woche wenig Zeit haben. Zwischen 10 und 14 Uhr heißt es: Erst wählen, dann anstoßen! Auch Alkoholfreies ist im Angebot. Ausgedacht hat sich die Aktion der Hauptausschuss Duisburger Karneval.

Wenn schon mal eine Wahl mitten in die Karnevalszeit fällt, dann wollen wir auch dafür werben, dass möglichst viele ihr Kreuzchen machen. Unsere Demokratie ist wichtig! Michael Jansen, Präsident des Hauptausschusses Duisburger Karneval

Geringe Wahlbeteiligung in Duisburg

Bei vergangenen Wahlen ist Duisburg immer wieder durch eine sehr geringe Beteiligung aufgefallen: Bei der Bundestagswahl 2021 etwa hatte der Wahlkreis Duisburg-Nord mit 63,3 Prozent die bundesweit niedrigste Wahlbeteiligung. Bei der Kommunalwahl 2020 gaben in Duisburg nur 39,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab.

Frühere Aktion ein Flop

Deshalb hatte sich die Stadt Duisburg bei der Europawahl im vergangenen Jahr selbst an einer Freibier-Aktion versucht. Doch zur Briefwahlstelle in einer örtlichen Brauerei kamen damals in zwei Stunden gerade einmal fünf Interessierte.

Dass solche Aktionen die Wahlbeteiligung tatsächlich steigern können, glaubt der Duisburger Politikwissenschaftler Manuel Diaz Garcia aber trotzdem: "Das Medienecho schafft Aufmerksamkeit. Und Aufmerksamkeit ist ein wichtiger Impuls, um zur Wahl zu gehen."

Strikte Regeln für die Jecken

Für die Aktion am 15. Februar hat die Stadt Duisburg Regeln aufgestellt: Es darf keine politische Beeinflussung vor der Briefwahl geben und das Bier darf erst nach der Stimmabgabe ausgeschenkt werden. Außerdem dürfen die Jecken den Wählenden nicht zu dicht auf den Leib rücken: "Wer will, muss unbehelligt bleiben können", sagt Duisburgs Wahlleiter und Stadtdirektor Martin Murrack.

Unsere Quellen:

  • Stadt Duisburg
  • Hauptausschuss Duisburger Karneval
  • Bürgerstiftung Duisburg
  • Politikwissenschaftler Manuel Diaz Garcia, Universität Duisburg-Essen
  • WDR-Reporter vor Ort