Explosion in Essen: Leiche in Wohnhaus gefunden WDR aktuell 11.12.2023 Verfügbar bis 11.12.2025 WDR Von Rainer Kuka

Nach Explosion in Essener Wohnhaus: Toter identifiziert

Stand: 15.12.2023, 12:02 Uhr

Nach der Explosion eines Essener Wohnhauses konnte der Tote identifiziert werden. Die Ermittler suchen weiter nach der genauen Ursache der Explosion.

Bei dem Toten handelt es sich um einen 68-Jährigen, der im Erdgeschoss des Hauses wohnte. Nach der Explosion in dem Wohnhaus in Essen-Steele am Sonntagabend war der Tote in den Trümmern gefunden worden. Er konnte aber zunächst nicht identifiziert werden - zu stark war die Leiche durch die Flammen entstellt worden, so die Essener Polizei.

Gasexplosion womöglich für Brand verantwortlich

Laut bisherigem Ermittlungsstand der Polizei könnte der Brand durch eine Gas-Explosion im Erdgeschoss des Wohnhauses verursacht worden sein. Das Haus selbst habe keinen Gasanaschluss; eine der Wohnungen soll jedoch über eine Art gasbetriebenen Heizpilz beheizt worden sein.

Feuerwehreinsatz an einem zweistöckigen Haus in Essen. | Bildquelle: dpa/Markus Gayk

Ein Statiker hatte das Gebäude am Montag begutachtet und es zum Teil freigegeben. Seit Dienstagmittag können die Brandermittler so nach der Ursache für die Explosion suchen.

Frau springt aus zweitem Stock

Das Bild, was sich den Einsatzkräften nach der Explosion am Samstagabend bot, war verheerend: "Die Straße gleicht einem Trümmerfeld, alles ist voller Schutt und Glasscherben", sagte ein Feuerwehrsprecher in der Nacht. Die Westfalenstraße rund um das ausgebrannte dreistöckige Gebäude war gesperrt.

Um sich vor den Flammen zu retten, sprang eine junge Frau aus dem Fenster im zweiten Stock. Als die Einsatzkräfte am Samstagabend eintrafen, lag sie lebensgefährlich verletzt auf der Straße. Das Haus habe in Flammen gestanden, so die Feuerwehr. Die junge Frau ist nach Auskunft der Polizei inzwischen gesundheitlich stabil.

Nach Explosion in Essener Wohnhaus 00:39 Min. Verfügbar bis 11.12.2025

Drei weitere Bewohner des Hauses wurden vor Ort vom Rettungsdienst betreut, zwei von ihnen kamen leicht verletzt ins Krankenhaus.

"Kann man nicht überleben"

Laut Polizei waren in dem Haus insgesamt drei Menschen zur Zeit des Unglücks gemeldet. Der Bewohner der Wohnung, die explodiert war, galt am Sonntagnachmittag laut Feuerwehr noch als vermisst. Die Polizei habe versucht, den Mann an anderen Orten ausfindig zu machen - konnte ihn aber nicht finden. Im Haus selbst konnten die Rettungskräfte ihn lange Zeit nicht suchen: Das dreigeschossige Haus war so stark zerstört, dass die Feuerwehr es nicht betreten konnte.

"Die Gewalt, die hier gewirkt hat, kann man nicht überleben", sagte der Sprecher der Feuerwehr am frühen Sonntagmorgen.

Explosion in einem Wohnhaus in Essen | sv 00:25 Min. Verfügbar bis 10.12.2025

Suche mit Spürhunden und Sonden erfolglos

Nach fast zwölf Stunden mussten Feuerwehr und Polizei die Suche nach dem vermissten Mann am Sonntagnachmittag vorerst einstellen. Die Einsatzkräfte hatten die kniehohen Trümmer unter anderem mit Sonden und Spürhunden durchsucht – ohne Erfolg. "Wir haben alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft", sagte ein Feuerwehrsprecher.

Nachdem jedoch ein Statiker das Gebäude für die Polizei unter größten Vorsichtsmaßnahmen freigegeben hatte, fand diese tatsächlich eine leblose Person.

Nachlöscharbeiten bis Sonntagnachmittag

Die Nachlöscharbeiten dauerten bis Sonntagnachmittag an. Die Feuerwehr musste mit einem Kran große Teile des Daches abdecken, um an die letzten glühenden Stellen zu kommen.

Für die Feuerwehr Essen sei es ein "langer und herausfordernder Einsatz" gewesen. Insgesamt dauerte er rund 20 Stunden an, etwa 100 Feuerwehrkräfte waren dabei. Das sei nicht alltäglich.

Explosion im Erdgeschoss

Mehrere Anrufer hatten sich um kurz nach 22 Uhr bei der Feuerwehr Essen gemeldet und berichteten von einem lauten Knall. Anschließend seien massive Flammen aus der Erdgeschosswohnung des Gebäudes geschlagen.

Auch das Nachbarhaus wurde beschädigt. Hier stürzte eine Zwischenwand teilweise ein. Ein Baufachberater des Technischen Hilfswerkes begutachtete die Gebäude und beriet die Einsatzleitung zum weiteren Vorgehen.

Die Eigentümer des beschädigten Nachbarhauses wohnen vorübergehend bei Bekannten. Wann sie wieder zurück in das Haus können, soll nun ein Statiker beurteilen.

Unsere Quellen

  • Mitteilung der Feuerwehr Essen
  • Material der Nachrichtenagentur DPA
  • WDR Reporter:innen