Seit Donnerstagmorgen läuft der Saatgutverleih, der erstmal mit Pflanzensamenspenden der Bibliothek startet. Und der Dortmunder Hobbygärtner Dietmar Bardy ist einer der ersten Besucher, der sich die Chance auf seltene Gemüsesorten aus der Bibliothek nicht entgehen lassen möchte.
Gemüsesamen am Infoschalter
Der Pensionär hat einen Schrebergarten in der Dortmunder Innenstadt und für den sucht er hier nach alten Gemüsesorten. Von denen findet er Karteikarten im Regal der Bibliothek. Er entscheidet sich für Bohnen, regenfeste Tomaten und die Rotblättrige Gartenmelde. Die Samen gibt es dann am Infoschalter der Bibliothek.
Die städtische Mitarbeiterin Sina Kirchhoff stellt das neue Angebot der Bibliothek vor. Und erklärt, warum es wichtig ist, dieses Saatgut zu erhalten. Die Saatgutbibliothek setze auf regionale Vielfalt und fördere die Erhaltung seltener und alter Sorten.
Viele Gemüsesorten aus dem Supermarkt seien sogenannte Hybrid-Sorten. Die seien genetisch verändert und auf industrielle Landwirtschaft ausgelegt.
Kreislauf soll entstehen
Außerdem würden deren Samen häufig nicht mehr keimen. Die Samen aus der Bibliothek seien „samenfest“, das heißt, sie lassen sich sortenrein von Heim- und Hobbygärtnern vermehren.
Und genau das hat jetzt auch der Dortmunder Dietmar Bardy vor. Er will das Gemüse im Oktober ernten und dann einen Teil der Samen zurück in die Bibliothek bringen. Schließlich sind die Samen, aus denen er in den kommenden Monaten sein Gemüse zieht, ja nur geliehen.
Für die nächste Generation von Saatgut bekommt er am Donnerstag in der Bibliothek schon eine leere Papiertüte, die er im Herbst mit seinem Saatgut befüllen kann. So soll ein Kreislauf entstehen, von dem immer mehr Menschen in Dortmund profitieren können.
Unsere Quellen:
- Stadt Dortmund
- WDR-Reporter