Bochumer Innenstadt wird fahrradfreundlicher

Stand: 04.10.2022, 12:47 Uhr

Die Stadt Bochum macht einen Schritt in Richtung Fahrradfreundlichkeit. Rund um das Rathaus gibt es jetzt ein weit gehendes Auto-Verbot.

Sogar die Linienbusse werden verbannt. In der Bochumer Innenstadt gibt es seit Dienstag auf zwei Straßen ein Auto-Verbot. Bis auf Anwohner und Lieferanten dürfen auf einem Teil der Hans-Böckler-Straße und der Viktoriastraße keine Autos mehr fahren. Ein paar Ausnahmen gibt es auch noch für Elektroautos.

Mehr Verkehrsicherheit als Ziel

Die Maßnahme hat natürlich einen ökologischen Aspekt, vor allem geht es aber um die Sicherheit für Radfahrende, aber auch Fußgänger: „Sie fühlen sich unsicher beim Überqueren der Straße“, sagt Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.

24 Unfälle habe es in den vergangenen drei Jahren auf der Hans-Böckler-Straße gegeben. Die Ursachen dafür: Autofahrer hatten Hinweisschilder ignoriert oder waren zu schnell bzw. sogar entgegen der Fahrtrichtung unterwegs. Damit soll nun Schluss sein, so Eiskirch.

Werkzeug und Luftpumpen am neuen Service-Punkt

Werkzeug in der neuen Service-Station | Bildquelle: Stadt Bochum

Dass die neue Regelung aber auch besonders den Radelnden zugute kommen soll, zeigt die Einrichtung einer neuen Service-Station für Fahrräder in der Innenstadt. Diese ist mit Werkzeug wie Sechskantschlüssel, Schraubendreher und Luftpumpe ausgestattet. Es ist die erste Fahrrad-Servicestation in Bochum, vier weitere im Stadtgebiet sollen folgen.

Generell soll es in Bochum bald ein besseres Netz für den Radverkehr geben, der Bereich rund um das Rathaus in der City soll dabei zu einem Knotenpunkt oder "Radkreuz" werden, wie es die Stadt formuliert.

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Taxistände verlegt, Busrouten geändert

Um noch weniger Verkehr durch die Straßen zu leiten, verlegt die Stadt auch Taxistände und Stellplätze für mobilitätseingeschränkte Menschen. Außerdem werden zwei Buslinien umgeleitet, was Route und Fahrplan aber nicht allzu sehr verändern werde, so der Verkehrsbetrieb Bogestra.

Die neuen Maßnahmen erklärt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch mit einer generellen Planung in der Stadt, mit der eine Verkehrswende eingeleitet werden soll: „Wir wollen in der Innenstadt, aber auch auf den Ein- und Ausfahrtstraßen dafür sorgen, dass es im Straßenverkehr Raum für alle gibt“, so der SPD-Politiker.

Über dieses Thema haben wir am 04.10.2022 im Radio in der WDR 2 Lokalzeit Rhein/Ruhr berichtet.