Das teilten beide Seiten am Freitag mit. Der Abschluss der Transaktion werde im Laufe des nächsten Jahres erwartet - dafür ist die Zustimmung des Bahn-Aufsichtsrats und des Bundes notwendig.
Arbeitsplätze bis 2027 geschützt
Bis 2027 gelten den Angaben zufolge die Zusagen zum Schutz von Arbeitsplätzen. Zuletzt hatten in mehreren Städten Schenker-Beschäftigte für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert.
Die Bahn wolle sich geschäftlich auf die gemeinwohlorientierte Schieneninfrastruktur in Deutschland sowie klimafreundlichen Personen- und Güterverkehr in Deutschland und Europa konzentrieren, begründete Vorstandschef Richard Lutz den Verkauf: "Gleichzeitig leistet die Reduzierung der Schulden einen substanziellen Beitrag zur finanziellen Tragfähigkeit des Konzerns."
Unklare Zukunft für Essen
DB Schenker mit seinem Hauptsitz in Essen hat nach eigenen Angaben rund 72.700 Beschäftigte in mehr als 130 Ländern, 15.000 in Deutschland und gehört damit zu den führenden Logistikdienstleistern weltweit.
Vor allem in Essen sind die Sorgen vor einem Aus der Zentrale jetzt groß. Die Gewerkschaft Verdi hatte sie im Vorfeld des DSV-Deals schon formuliert. Der Betriebsrat in Essen wollte sich am Freitag nicht äußern, nach WDR-Informationen ist man hier aber auch sehr besorgt um die Zukunft des Standorts.
Gewerkschaften wünschten sich Konkurrenten
Die Arbeitnehmer-Vertreter hatten sich zuletzt dafür ausgesprochen, nicht an DSV, sondern an den Mitbieter CVC zu verkaufen. Der Finanzinvestor aus Luxemburg hatte ein ähnlich hohes Angebot wie DSV abgegeben, zusätzlich aber angekündigt, Arbeitsplätze, die Zentrale in Essen und den Namen "Schenker" zu erhalten. Der soll im Zuge des Verkaufs an die Dänen auch verschwinden.
Ob der Standort Essen tatsächlich aufgegeben wird, ist bislang noch nicht klar. Für zwei Jahre hat die Zentrale eine definitive Bestandsgarantie.
Auch jetzt läuft dort schon ein Arbeitsplatzabbau. In den kommenden Jahren sollen mehrere hundert Stellen gestrichen werden. "Sozialverträglich", wie es heißt. Ein komplettes Aus für Essen wäre aber eine neue Dimension.
IHK zeigt sich besorgt
Zuletzt wurde auch das Aus für Zentrale von Galeria Karstadt Kaufhof in Essen bekannt gegeben. Über diese Entwicklung im Ruhrgebiet zeigt sich auch die IHK besorgt. "Die Hütte brennt", so Kerstin Groß, Hauptgeschäftsführerin der IHK in Essen im WDR-Interview.
Sie betonte aber auch: "Wandel gehört zu Wirtschaft. Ergreifen wir die Chancen dieses Wandels, indem wir aufstrebende Unternehmen von unserem Standort begeistern und unsere Fachkräfte für neue Aufgaben wappnen.
Unsere Quellen:
- dpa
- WDR-Informationen aus dem Umfeld von Schenker
- beauftragte Presseagenturen von DSV und CVC
- IHK zu Essen
Über dieses Thema berichtet der WDR auch in der Lokalzeit Ruhr am 13.09.2024.