Die Autos auf den beiden Güterzügen sind zwar nagelneu, sehen aber jetzt nicht mehr so aus: Über die Seiten der Wagen ziehen sich gesprayte Schriftzüge, teilweise wurden Auspuffrohre mit Bauschaum gefüllt. Mehr als 120 Autos sind so beschädigt worden.
"Die Autos sind auf den Waggons teilweise schwer zugänglich. Das dürfte einige Zeit gedauert haben", sagt ein Polizeisprecher. "Und es war auch ganz schön gefährlich. Schließlich verlaufen an den Gleisen stromführende Oberleitungen."
Aktion Autofrei bekennt sich zur Tat
Erfahren von der Auto-Attacke hatte die Polizei am Wochenenden erst durch ein Bekennerschreiben, das im Internet veröffentlicht wurde. Demnach sollen Mitglieder der Gruppe "Aktion Autofrei" für die Tat verantwortlich sein. In dem Schreiben kündigen sie weitere Aktionen an.
"Der Kapitalismus egal wie 'nachhaltig' oder 'grün' er sich darstellt, wird nichts heilen oder retten, sondern einfach immer weiter ausbeuten und zerstören. Wir haben uns entschieden gegen diese Heucheleien und Verschleierungsstrategien aktiv zu werden", schreiben Mitglieder von Aktion Autofrei in dem Bekennerschreiben.
Vermutlich großer Schaden
Wie groß das Ausmaß ist, zeigt auch das Polizeiaufgebot vor Ort: Von Sonntag- bis Montagmittag sind die Ermittler mit mehreren Teams auf dem Güterbahnhof unterwegs, um Spuren zu sichern und die gesamten Schäden aufzunehmen. Wegen des politischen Hintergrunds ermittelt der Staatsschutz.
Wie hoch der Schaden ist, kann die Polizei bisher noch nicht sagen. Sie ist da vorsichtig, sagte ein Polizeisprecher, der aber von einem immensen Schaden ausgeht. Neben den eigentlich Schäden ist möglicherweise auch der Wert der Autos gesunken, sodass sie nicht zum normalen Listenpreis verkauft werden können.
Bisher sind bei der Polizei keine Hinweise eingegangen, die sie auf die Spur der Täter führen könnte. Sie bittet deswegen alle, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der Nähe des Bahnhofs in Castrop-Rauxel möglicherweise etwas gesehen haben, sich zu melden.