Kirmesaufbau in Herne - Puzzeln für Profis

Stand: 29.07.2022, 19:34 Uhr

Auf dem Kirmesplatz in Herne läuft der Aufbau auf Hochtouren. Die Uhr tickt – denn bis zum 4. August muss alles an seinem Platz stehen.

Von Kyra Preuß

Auf Crange herrscht geschäftiges Treiben: Schwere Lkw rangieren auf dem Platz, große Kräne heben Karusellteile durch die Luft und an allen Ecken und Enden hört man Gehämmer und Gepolter. Mittendrin Platzmeister Tibo Zywietz und sein Kollege Bernd Pieper. Sie sind dafür zuständig, dass auf der Kirmes am Ende alle Schausteller an ihrem Platz stehen.

Gerade sind die beiden mit ihrem Golfcart auf dem Weg zu Schausteller David Schneider. Der hat nochmal eine Frage zum Fluchtweg neben seinem Geschäft, bevor er mit dem Aufbau seiner Ringwerfbude weiter macht. Ein kurzer fachkundiger Blick vom Platzmeister und es gibt grünes Licht zum Weitermachen. Ungefähr zwei Tage wird der Schausteller für den Aufbau seiner kompletten Bude brauchen, schätzt er. Bis zum Start der Kirmes am 04. August ist also noch mehr als genug Zeit.

Jeder Zentimeter wird genutzt

Während an der Spielbude weiter gewerkelt wird, machen sich die Kirmesplaner schon auf den Weg zu ihrem nächsten Einsatz: Ein großer Freefall-Tower hat mittlerweile so weit aufgebaut, dass die Plätze daneben weiter ausgemessen werden können. Zehn Meter sind am Ende noch übrig, auf denen zum Beispiel noch ein Essensstand Platz finden kann.

Damit am Ende alles passt, ist beim Aufbau wirklich Zentimeterarbeit gefragt. "Wenn ein Mandelwagen zum Beispiel zehn Zentimeter länger ist als gedacht, dann passt der nicht in seine Lücke und wir müssen im schlimmsten Fall nochmal umplanen", sagt Tibo Zywietz. Bei der Entscheidung welche Bude an welchen Platz kommt, ist aber nicht nur die Größe entscheidend. Es dürfen auch nicht zu ähnliche Buden nebeneinander stehen. "Der Mix auf dem Platz muss stimmen", so der Platzmeister.

Mega Kirmes Crange: Eine Stadt steht Kopf Heimatflimmern 11.08.2023 43:59 Min. UT AD Verfügbar bis 11.08.2024 WDR Von Marika Liebsch

Monika Schleinitz und ihre Losbude haben schon ihren Platz auf Crange gefunden. Nachdem dort in den letzten Tagen bereits aufgebaut wurde, geht es jetzt ans Einräumen. Überall müssen noch große und kleine Kuscheltiere aufgehängt werden, darunter Plüscheichhörnchen und bunte Oktopusse.

Corona hat Spuren hinterlassen

Zwei Jahre lang hat es wegen Corona in Herne keine Kirmes gegeben – und das macht sich bemerkbar. Einige Buden und Karussells sind wegen Personalproblemen abgesprungen. Es musste Ersatz her, teilweise auch kurzfristig. Und: Auch die Routine der letzten Jahre ist zum Teil etwas verloren gegangen, erzählen manche Schausteller.

Das kennt auch Platzmeister Tibo Zywietz: "Man fühlt sich manchmal wie so ein Kirmes-Azubi. Ab und an müssen wir wirklich überlegen: Wie war das nochmal?" Trotzdem ist er zuversichtlich, dass pünktlich zum Kirmesstart alles an seinem Platz steht: "Wir arbeiten quasi Tag und Nacht daran, dass wir die Besucher mit einer fertigen Cranger Kirmes begrüßen können."