Die Männer standen seit vergangenem Donnerstag (23.02.) vor dem Jugendschöffengericht am Amtsgericht in Oberhausen. Der Vorwurf: Unter anderem die Mittäterschaft bei der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion.
Gleich am Dienstag dann das Urteil: Auf die beiden Niederländer wartet eine mehrjährige Jugendstrafe: der 17-Jährige bekam drei Jahre und neun Monate, sein 20-jähriger Komplize eine Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten. Sie haben vor Gericht zugegeben, in einer Augustnacht am Centro einen Geldautomaten in die Luft gejagt zu haben.
Heftige Explosionen schrecken Nachbarn auf
In der Nacht auf den 29. August 2022 hatten die heftigen Explosionen die Menschen rund um das Centro aus dem Schlaf gerissen. Wo vorher noch zwei freistehende Geldautomaten standen, gab es nur noch Trümmerteile, verteilt auf dem ganzen Platz vor dem Eingang zum Centro.
Die aufgeschreckten Menschen in der Umgebung riefen sofort die Polizei, die kurz darauf die damals 17 und 19 Jahre alten Männer aus den Niederlanden festnehmen konnte. Die beiden waren zunächst auf Motorrollern geflüchtet. "Ungewöhnlich", sagte damals ein Polizeisprecher. Normalerweise seien Geldautomaten-Sprenger mit Autos unterwegs, um schnell vom Tatort flüchten zu können.
Polizei findet mutmaßliche Täter in Brückenpfeiler
Mit den Motorrollern hätten es die Täter wohl kaum bis in die Niederlande geschafft. Und nicht nur das rief bei den Ermittlern Fragen auf. Denn bei den Männern, die sich nach der Tat im Hohlraum eines Brückenpfeilers versteckt hatten, wurde nur ein Großteil der Beute in Höhe von 200.000 Euro gefunden.
Täter schweigen zu Komplizen oder Hintermännern
Die Polizei ging deshalb schnell davon aus, dass zwei weitere Täter an der Geldautomaten-Sprengung beteiligt gewesen sein müssen. Die sind aber immer noch flüchtig. Trotz des Geständnisses der beiden Niederländer weigerten sich die nun 17 und 20 Jahre alten Täter ihre Komplizen und Hintermänner zu nennen - aus Angst, wie sie offen einräumten.
Über dieses Thema haben wir am 28. Februar 2023 bei WDR 2 berichtet: Lokalzeit Rhein/Ruhr, 14:30 Uhr.