Treffpunkt für ukrainische Flüchtlinge in Gummersbach eröffnet

Stand: 25.05.2022, 17:48 Uhr

Mehr als drei Monate dauert der Ukraine-Krieg. Inzwischen leben 4.000 registrierte Flüchtlinge im oberbergischen Kreis, 700 allein in Gummersbach. Für sie gibt es jetzt einen neuen Treffpunkt.

Von Susanne Lang-Hardt

Drei Monate nach Beginn des Ukraine-Kriegs leben etwa 4.000 registrierte Flüchtlinge im Oberbergischen Kreis. Allein 700 von ihnen wohnen in Gummersbach. In einem leerstehenden Geschäft in der Fußgängerzone hat die Caritas für sie den Treffpunkt "Mittendrin“ eröffnet. 

Valentyna Butulay kam einst als Au Pair aus der Ukraine nach Deutschland. Inzwischen lebt sie seit 23 Jahren in Gummersbach und kümmert sich liebevoll um ihre geflüchteten Landsleute. Sie hilft beim Übersetzen, ist Freundin und Ansprechpartnerin für die vielen jungen Frauen, die mit ihren Kindern im Treffpunkt Geselligkeit und Hilfe suchen. 


Fast so gemütlich wie zu Hause


Sessel und Couch stehen hier, daneben ein großer Tisch mit vielen Stühlen, damit sich die Frauen austauschen können. Spielecken für Kinder sind gleich nebenan und Spielzeug zum Mitnehmen für zu Hause auch. Wer Kinderwagen oder Maxi Cosi braucht, wird hier fündig "Wir haben eine Whats App Gruppe, aber der Treffpunkt hier live, das ist super wichtig“, sagt Valentyna Butulay. "Ich habe mich hier mit Herz und Seele reingestürzt“, sagt die Frau mit den langen schwarzen Haaren.  Sie organisiert Spenden und hilft bei der Bewältigung des Alltags. Doch trotz der Unterstützung wollen die meisten wieder nach Hause, in ihre Heimat, die Ukraine. Bis es soweit ist, ist der neue Treffpunkt für sie "ein kleines Zuhause".


Ehrenamtliche Helfer gesucht

Im Treffpunkt werden noch Helferinnen gesucht, vor allem solche, die beim Übersetzen helfen, einfach mal eine Tasse Kaffee mit den Ukrainerinnen trinken. 

Peter Rothausen ist Chef der oberbergischen Caritas. Er freut sich, dass ein Gummersbacher Bauunternehmer die Räume in der Fußgängerzone kostenlos zur Verfügung stellt. Sie sind zentral, nah am Bahnhof und gleich neben dem Sozialkaufhaus der Caritas und deren Beratungsdiensten. 

Spendenbereitschaft hat nachgelassen


Hilfe gibt es nicht nur vor Ort in Gummersbach. Die Caritas organisiert auch Hilfstransporte. In dieser Woche hat sich der siebte 40-Tonner mit Hilfsgütern nach Kiew auf den Weg gemacht. Am Anfang sei die Spendenbereitschaft sehr hoch gewesen, doch im Laufe der Wochen habe sie nachgelassen. Deshalb nimmt die Caritas im Sozialkaufhaus oder auch im Treffpunkt wieder Spenden an. Gut erhaltene Kleidung, Lebensmittel, Hygieneartikel und anderes für den Alltag.
Zum 1. Juni bekommt die Ukraine-Hilfe in Oberberg endlich Unterstützung. Das Erzbistum Köln finanziert eine Stelle bei der Caritas.