Das Kölner Landgericht hat einen 64 Jahre alten Mann wegen Totschlags zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der Mann hatte zugegeben, im vergangenen März seine Ehefrau in einer Wohnung in Lindlar mit einer Hantelstage erschlagen zu haben.
Die Verletzungen seien massiv gewesen, sagte eine Gutachterin in dem Prozess. Mehrmals habe der Mann mit einer Hantelstange auf den Kopf der Frau eingeschlagen.
Massive Verletzungen
Von den drei Kindern des Ehepaars haben einige den Prozess als Zuschauer regelmäßig verfolgt. Nach der Urteilsverkündung konnten der Sohn und eine Tochter kurz mit ihrem Vater im Verhandlungssaal sprechen.
Bereits im Jahr 2021 hatte der Vater die Mutter angegriffen - damals ging er bei einem Spaziergang mit einem Messer auf sie los. Das Gericht sprach in der Urteilsbegründung davon, dass der Mann seit vielen Jahren krankhaft eifersüchtig gewesen sei. Hinzu komme eine "tiefe Bewusstseinsstörung", so der vorsitzende Richter. Die Tat sei in einem "hochgradigen Affekt" passiert.
Ehefrau erschlagen: Haft für 64-Jährigen. 00:44 Min.. Verfügbar bis 08.02.2024.
Richter: "Scheidung wäre Katastrophe gewesen"
Täter und Opfer stammen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Laut Gericht seien sie als junge Menschen "zusammengeführt" worden. Eine Scheidung wäre für ihre Kultur eine "Katastrophe" gewesen. Am Tattag allerdings, nach 43 Jahren Ehe, soll die Frau zu ihrem Mann gesagt haben, dass die Beziehung vorbei sei. Deswegen entschloss sich der Mann, seine Frau zu töten.
Anschließend hatte der Mann versucht, sich in seinem Porsche-SUV das Leben zu nehmen. Er fuhr in Lindlar mit hoher Geschwindigkeit ungebremst gegen einen Baum. Der Staatsanwalt hatte in dem Verfahren acht Jahre Gefängnis gefordert.
Im sogenannten letzten Wort, das jedem Angeklagten nach den Plädoyers zusteht, entschuldigte sich der Mann bei seiner Familie.
Über dieses Thema berichtet der WDR auch im Hörfunk auf WDR 2 und in der Lokalzeit aus Köln am 8. Februar um 19.30 Uhr.