Ehefrau mit Hantel erschlagen - Mann vermindert schuldfähig

Stand: 22.12.2022, 12:31 Uhr

Vor dem Kölner Landgericht hat der Prozess gegen einen Mann begonnen, der seine Frau getötet haben soll. Sie wollte sich von ihm trennen, sagt die Anklage. Das konnte der Mann offenbar nicht verkraften.

Als der Angeklagte seinen Sitzplatz im Verhandlungssaal im Kölner Landgericht einnehmen will, braucht er etwas Unterstützung von seiner Verteidigerin und seinem Verteidiger. Der Mann wirkt angeschlagen, er bewegt sich langsam.

Der Oberstaatsanwalt trägt die Anklageschrift vor. Darin heißt es, dass sich der Angeklagte im März dieses Jahres mit seiner Frau stritt. Grund war, dass die 63-Jährige ihm eröffnete, dass sie sich von ihm trennen wolle. Das habe den Mann "stark belastet", so die Anklage.

Wenig später soll er die Frau mit fünf Hieben einer Kurzhantelstange traktiert haben. Die Frau starb noch am selben Tag in der Klinik in Köln-Merheim an schweren Kopfverletzungen.

Zeitweise in Psychiatrie eingewiesen

Am selben Abend des Tattages melden Rettungskräfte in Lindlar einen schweren Unfall. Der Fahrer eines SUV sei ungebremst gegen einen Baum gefahren. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde der Fahrer ins Krankenhaus gebracht.

Schnell bringen Ermittler die Puzzlestücke dieses Tages zusammen. Der Fahrer des SUV ist sehr wahrscheinlich für die tödlichen Verletzungen der Frau verantwortlich.

Einlassung am kommenden Verhandlungstag

Nach der Festnahme des Mannes kommt er zunächst in die JVA. Später wird er nach einer Begutachtung in eine LVR Klinik nach Essen gebracht. Nach einer weiteren Untersuchung wird er allerdings von dort wieder in die JVA entlassen, mit dem Ergebnis, dass der Mann vermindert schuldfähig sei und nicht wie vorher festgestellt schuldunfähig.

Mitte Januar soll der Prozess fortgesetzt werden. Der Angeklagte, ließ über seine Verteidiger mitteilen, dass er sich dann zu den Vorwürfen äußern wolle. Im Zuschauerraum saß heute auch der Sohn des Angeklagten. Er will nicht als Zeuge auftreten, und hat laut Gericht von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. 

Tötungsdelikte gegen Frauen

Nach aktuellen Informationen der Polizei sind im Jahr 2022 im Zuständigkeitsbereich der Kölner Mordkommission acht Frauen getötet worden. Die Ermittlerinnen und Ermittler sind für solche Delikte zuständig für Köln, Leverkusen, für den Oberbergischen-Kreis, den Rhein-Erft Kreis und den Rheinisch-Bergischen Kreis.