Tierquälerei: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schweinemastbetrieb im Kreis Kleve

Stand: 04.07.2023, 17:12 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Kleve ermittelt wegen Tierquälerei gegen den Betreiber eines Schweinemastbetriebs in Rees. Auch ein stillgelegter Schlachthof in Hürth sorgt für Aufregung.

Dem WDR liegen aus Rees Videoaufnahmen von Tierschützern vor. Die sollen belegen, dass die Tiere in dem Schweinemastbetrieb im Kreis Kleve nicht artgerecht gehalten werden. Mehrmals sind die Tierschützer heimlich in die Stallungen in Rees mit rund 1.000 Tieren eingedrungen.

Die Videoaufnahmen des Deutschen Tierschutzbüros zeigen offensichtlich kranke, zum Teil blutende Schweine, die in einer Mastanlage zusammengepfercht werden.

Vorwurf: Schweine verhungert und verdurstet

Die Tiere seien separiert worden in einem Gang ohne Zugang zu Wasser und Futter, so der Vorwurf der Tierschützer. Das deutsche Tierschutzbüro hatte nach eigenen Angaben bereits im vergangenen Jahr gegen den Landwirt Anzeige erstattet.

Der Betreiber der Schweinemästerei beliefert die Firma Tönnies. Auf Anfrage des WDR wollte sich der Landwirt bisher noch nicht zu den Vorwürfen äußern.

Schlachthof in Hürth: Tierkadaver gefunden

Auch ein stillgelegter Schlachthof in Hürth alarmiert aktuell Tierschützer. In der Nähe des Schlachthofs wurden Schlachtabfälle und Tierkadaver gefunden. Tierschützer befürchten, dass nach der Stilllegung nun illegal Tiere geschlachtet werden.

Hof nach Tierquälerei geschlossen

Das deutsche Tierschutzbüro hatten vor sechs Monaten heimlich Videos in dem Hürther Hof gedreht. Rinder und Schafe wurden dort offensichtlich misshandelt und teilweise geschächtet, also ohne Betäubung geschlachtet. Der Rhein-Erft-Kreis hatte den Betrieb daraufhin sofort geschlossen.

Schon kurz danach wurden erstmals Schlachtabfälle in der Umgebung gefunden. Sie stammen nach Ansicht des Veterinäramtes nicht aus dem stillgelegten Schlachthof. Der werde regelmäßig überprüft.