Auf der Hauptstraße in Velbert sind 50 km/h erlaubt - das Unfallfahrzeug soll mit mehr als der dreifachen Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. Dem angeklagten Fahrer wird fahrlässige Tötung vorgeworfen.
Sein Mitfahrer auf der Rückbank hatte keine Chance. Wohl auch, weil er nicht angeschnallt war. Er starb an massivsten Verletzungen an Kopf und Körper.
Fahrer soll Alkohol und Drogen konsumiert haben
Ein anderes Fahrzeug war an dem Unfall nicht beteiligt. Der Fahrer verlor bei mehr als 150 km/h offenbar die Kontrolle über sein Auto, rammte dann nach den Erkenntnissen der Polizei eine Verkehrsinsel, ein Brückengeländer und kam schließlich auf der Leitplanke zum Stehen.
Aussage des Angeklagten
Der Angeklagte stand nach den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft unter Alkohol und Drogen. Vor Gericht nahm er alle Schuld auf sich: „Es tut mir unendlich leid. Ich wollte nicht, dass so viele Menschen durch meinen Fehler leiden.“ Und weiter: „Dass er sein Leben verloren hat, die Familie so leiden muss, tut mir unendlich leid. Ich bereue zutiefst und will die Verantwortung dafür tragen.“
Das Urteil
Das muss er jetzt auch: Das Velberter Amtsgericht verurteilte den Unfallfahrer zu einem Jahr und zehn Monaten Haft auf Bewährung, unter anderem wegen eines illegalen Autorennens mit Todesfolge. Das ist rechtlich auch dann möglich, wenn kein weiteres Auto beteiligt ist.
Gefährliche Drogen-Kombination
Sowohl Alkohol als auch Drogen am Steuer - Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert nennt das "Mischkonsum". Der ist nach seiner Ansicht immer öfter der Grund für solch schwere Unfälle. „Meist sind es Cannabis und Alkohol, wie wohl auch in diesem Fall. Es ist dann anscheinend so, dass die Fahrer besonders enthemmt unterwegs sind. Sie überschätzen das Verkehrsgeschehen und vor allem sich selbst.“


Velbert: Raser nach tödlichem Unfall vor Gericht. WDR Studios NRW. 26.03.2025. 00:26 Min.. Verfügbar bis 26.03.2027. WDR Online.
Unsere Quellen:
- Amtsgericht Velbert
- Reporter vor Ort