Heute wird der Prozess um die gescheiterte Erpressung der Familie von Michael Schumacher vor dem Amtsgericht Wuppertal fortgesetzt. Weitere Zeugenaussagen sollen die Verflechtungen der drei Angeklagten beleuchten und offene Fragen klären. Im Mittelpunkt steht dabei auch eine erneute Aussage der langjährigen Managerin des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters.
Schumacher-Managerin erneut im Zeugenstand
Sabine Kehm, die seit vielen Jahren eine enge Vertraute der Schumacher-Familie ist, soll auf Wunsch der Anwälte der Familie erneut in den Zeugenstand treten. Sie habe sich einen Gesamtüberblick verschafft, heißt es. Die Anwälte vertreten Corinna Schumacher als Nebenklägerin im Prozess. Mit Spannung wird erwartet, mit welchen Details Kehm zur Klärung der Vorwürfe beitragen will.
Aufnahmen der Erpressung im Gericht
Verteidiger Oliver Doelfs hat sich entschieden, auf die Vernehmung einer Sekretärin der Schumacher-Familie zu verzichten. Stattdessen hat die Verteidigung durchgesetzt, dass die Telefonanrufe seines Mandanten, des mutmaßlichen Erpressers, im Prozess abzuspielen. Diese Aufzeichnungen sollen laut Doelfs verdeutlichen, wie der Angeklagte die damalige Situation selbst wahrnahm. In einem der Protokolle soll der Satz gefallen sein: "Nicht, dass Sie das falsch verstehen, das soll jetzt keine Erpressung sein." Doelfs argumentiert, dass die Aufnahmen hilfreich seien, um die Motive und Perspektiven des Angeklagten besser zu verstehen.
Verzögerungen durch fehlende Zeugen
Der Prozessverlauf wird durch die Abwesenheit wichtiger Zeugen beeinträchtigt. Eine der Angeklagten, eine Krankenschwester, erschien am letzten Prozesstag erneut nicht, nachdem ein Arzt ihr eine Sozialphobie attestiert hatte. Die Frau steht auch im Verdacht, an der versuchten Erpressung beteiligt gewesen zu sein. Gegen sie wird ebenfalls ermittelt. Auch ein Schweizer Zeuge kam aufgrund eines attestierten Herz-Nieren-Leidens nicht nach Wuppertal. Ihm wurde eine Reiseunfähigkeit bescheinigt.
Ausblick auf Urteil
Zwar wurden die Plädoyers und das Urteil auf Mittwoch terminiert. Neue Verhandlungstermine wurden laut WDR aber auch angesetzt. Der Fall zieht weiterhin großes öffentliches Interesse auf sich.
Unsere Quellen:
- Amtsgericht Wuppertal
- Staatsanwaltschaft Wuppertal
- Reporter vor Ort