Die Tochter der Familie soll im Klassenzimmer von einer Mitschülerin infiziert worden sein und dann Vater und Mutter sowie den älteren Bruder angesteckt haben. Die Eltern des Mädchens fordern deswegen 19.000 Euro Schmerzensgeld und werfen der Schule schwere Versäumnisse und damit eine Amtspflichtverletzung vor. Eine Sprecherin des Gerichts teilte am Mittwoch mit, dass das Urteil in zwei Wochen verkündet werden soll. Gründe für die Verzögerung wurden nicht genannt.
Laut Klage konnte sich die damals elfjährige Tochter im April 2021 in der Schule nur mit dem Corona-Virus infizieren, weil eine offenbar erkrankte Klassenkameradin – trotz angeblich sichtbarer Symptome - von der Schulleitung nicht rechtzeitig nach Hause geschickt worden war.
Ganze Familie vier Wochen in Quarantäne
In Folge der Ansteckung waren nicht nur die elfjährige Tochter, sondern auch der ältere Bruder und die Eltern mit dem Covid-19-Virus infiziert worden. Fast vier Wochen habe die Familie nach eigener Schilderung deshalb zwischen April und Mai 2021 in Quarantäne verbringen müssen.
Verantwortlich dafür ist nach Auffassung der klagenden Eltern allein die Nachlässigkeit der Schule. Sie hatten für die beiden Kinder jeweils 3.000 Euro Schmerzensgeld, 7.000 Euro für die Mutter und 6.000 Euro für den Vater gefordert.
Land NRW bestreitet Vorwürfe
Das Land NRW hatte Versäumnisse der Schule oder Fehler der Lehrer bestritten. Zum einen sei damals die Klassenkameradin nach einem positiven Covid-19-Test sofort nach Hause geschickt worden. Außerdem sei völlig unklar, ob diese Schülerin damals die Tochter der klagenden Eltern infiziert habe. Und dann sei auch ungeklärt, ob sich die Familie überhaupt bei der elfjährigen Mitschülerin ihrer Tochter mit Corona angesteckt habe.