RWTH Aachen entwickelt neue Verfahren zum Gewässerschutz

Stand: 11.10.2022, 16:05 Uhr

In heißen und sehr trockenen Sommern lagern sich viele Schadstoffe auf den Straßen ab. Kommt es zu starken Regenfällen, werden diese in nahegelegene Gewässer gespült.

Forscher der RWTH Aachen wollen gemeinsam mit zahlreichen internationalen Partnern etwas dagegen tun.  

Mehr Ablagerungen auf Straßen

Tausende Autos fahren jeden Tag über die Straßen. Auf dem Asphalt bleibt Abrieb von Reifen und Bremsbelägen zurück. Auch winzige Mikroplastikteilchen haften auf dem Straßenbelag. Durch den Klimawandel, der zu längeren und trockeneren Sommern führt, verstärkt sich dieses Problem noch. Beim Übergang vom Sommer in den Herbst werden dann diese Rückstände bei intensiven Niederschlägen über Regenwasser- und Kanalüberläufe in nahe gelegene Flüsse, Seen oder Teiche gespült. Das Problem betrifft nicht nur Deutschland sondern auch viele andere Staaten.

Untersuchungen mit modernster Technik

Das Institut für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH koordiniert daher ein Europäisches Forschungsprojekt, an dem elf Partner aus acht Ländern beteiligt sind - darunter auch die Schweiz und Großbritannien. In diesem Forschungsprojekt wird zum Beispiel mit neuesten Sensoren untersucht, auf welchen Wegen die Schadstoffe in Flüsse oder Seen gelangen.

Empfehlungen für Umweltbehörden

Mit den Erkenntnissen wollen die Forscher Konzepte entwickeln, wie man die Schadstoffbelastung der Gewässer reduzieren kann - zum Beispiel durch neue Filteranlagen, die in Kanalüberläufe integriert werden, damit sie dort schädliche Stoffe wie etwa Mikroplastik herausfiltern. Das Projekt soll in drei Jahren abgeschlossen werden. Die Europäische Union stellt dafür 3,7 Millionen Euro zur Verfügung.