Waltraud Siemons und Luzia Witthake wissen nicht mehr weiter. Die Mitarbeiterinnen der Viersener Tafel haben fast alle Lebensmittel aus dem Lager abgegeben. Die für die Essensausgabe vorsortierten Kisten sind leerer als sonst.
"Dass wir gar nichts mehr an Vorräten haben, das hatten wir in der ganzen Zeit in der ich hier tätig bin noch gar nicht.", berichtet Luzia Witthake, die die Tafel in Viersen leitet.
Weniger Spenden von Supermärkten
Und die Situation könnte bald noch schlimmer werden. Jeden Morgen klappern Helferinnen und Helfer der Tafel die Supermärkte und Discounter von Viersen ab. Dort haben sie lange kostenlos überschüssige Ware bekommen. Seit einiger Zeit schrumpfen diese Spenden aber. Wegen der Inflation kalkulieren die Händler knapper.
Waltraud Siemons und Luzia Witthake versuchen trotzdem allen Kundinnen und Kunden gerecht zu werden. "Wir verteilen an alle Kunden weniger, sodass wir niemanden wegschicken müssen. Uns ist sehr wichtig, dass alle Leute die kommen, mit Lebensmitteln nach Hause gehen.", so Siemons.
Viersener helfen mit
Was die beiden Ehrenamtlerinnen postiv stimmt: Die Viersener Bürgerinnen und Bürger werden aktiv und helfen, wo sie können: "Sie haben uns Lebensmittel gebracht, Kofferräume voll.", schwärmt Siemons.
Auch Geldspenden kommen bei der Viersener Tafel an. Lange wurden solche privaten Spenden nicht angenommen. Aber aktuell kommt die Tafel Viersen nicht mehr anders zurecht. Das gespendete Geld hilft. Und trotzdem müssen die Ehrenamtlichen von Tag zu Tag neu überlegen, wie viel Essen sie in die Kisten packen können. Einen Aufnahmestopp wollen sie unbedingt verhindern.