Auseinandersetzung zwischen Politikern von SPD und AfD in Hürth

Stand: 23.12.2024, 18:53 Uhr

Am frühen Samstagmorgen hat es in einem Lokal in Hürth eine Auseinandersetzung zwischen einem SPD-Politiker und einem AfD-Politiker gegeben. Weil eine politische Motivation nicht ausgeschlossen ist, ermittelt jetzt der Staatsschutz.

Laut Polizei waren SPD-Stadtrat Lukas Gottschalk und AfD-Stadtrat Norbert Raatz in die Auseinandersetzung in einer Kneipe in Hürth involviert. Wie genau es zu dem Vorfall am frühen Samstagmorgen gekommen ist, dazu äußert sich die Polizei bisher nicht.

Der Staatsschutz der Polizei ermittelt jetzt wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Ein politisch motivierter Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, heißt es.

AfD distanziert sich von Gewalt im Wahlkampf

"In was für Zuständen sind wir angekommen, in denen ein SPD-Stadtrat einen politischen Konkurrenten einer anderen Partei in einer Gaststätte erst beschimpft und dann zusammenschlägt?", heißt es vom Landessprecher der AfD, Martin Vincentz, in einer Pressemitteilung der AfD. Er betitelt den Vorfall als Zäsur und fordert von der SPD, dass man sich von der Tat distanziere und beim Opfer entschuldige. Es dürfe im Wahlkampf nicht zu Gewalt kommen.

Norbert Raatz selbst hat außerdem online ein Überwachungsvideo hochgeladen: Hierauf sieht man, wie eine verbale Diskussion in einer Kneipe ausartet und in eine körperliche Auseinandersetzung endet.

Auseinandersetzung zwischen Politikern von SPD und AfD in Hürth WDR Studios NRW 23.12.2024 00:24 Min. Verfügbar bis 23.12.2026 WDR Online

SPD-Politiker entschuldigt sich für Vorfall

Die SPD teilte mit, dass man sich vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen aktuell nicht zu dem Vorfall äußere. Grundsätzlich lehne man aber jede Art der gewaltsamen Auseinandersetzung ab.

Lukas Gottschalk selbst entschuldigt sich heute vor der Deutschen Presseagentur für den Vorfall. Sein politisches Engagement lasse er ruhen, bis die Sache geklärt sei. Er betont dabei aber, dass der handgreiflichen Auseinandersetzung fremdenfeindliche Provokationen vorausgegangen seien. Außerdem habe der Wirt seine Verlobte sexistisch beleidigt. Das rechtswidrig verbreitete Video zeige nur einen kleinen Ausschnitt des Vorfalls. Er und seine Begleiter hätten Anzeige wegen Volksverhetzung, Beleidigung, Körperverletzung sowie der Verbreitung der Videoaufnahmen erstattet.

Unsere Quellen:

  • Polizei Köln
  • dpa
  • AfD NRW
  • Norbert Raatz
  • SPD NRW 

Über dieses Thema berichten wir am 23.12.2024 auch im WDR-Radio: WDR5-Nachrichten ab 17.00 Uhr