"Audibande" gefasst? Fünf mutmaßliche Geldautomatensprenger verhaftet 01:30 Min. Verfügbar bis 24.06.2026

"Audibande" gefasst? Fünf mutmaßliche Geldautomatensprenger verhaftet

Stand: 24.06.2024, 20:24 Uhr

Durch die Zusammenarbeit einer Ermittlungskommission aus Düsseldorf mit den niederländischen Behörden konnte am vergangenen Donnerstag eine Bande Geldautomatensprenger gefasst werden. Sie soll für Sprengungen vor allem in NRW verantwortlich sein.

Von Cindy Glasmacher

"Es ist immer das gleiche Muster: Geldautomat sprengen, Geld einsammeln und zurück über die niederländische Grenze", so erklärt es Kriminaldirektor Michael Graf von Moltke auf der Pressekonferenz am Montag in Düsseldorf. Doch damit ist jetzt Schluss, denn fünf mutmaßliche Geldautomatensprenger wurden am Donnerstag (20.06.2024) in Südholland festgenommen. Ihnen werden 21 Automatensprengungen zwischen 2020 und 2024 in NRW vorgeworfen.

Erfolgreiche Zusammenarbeit von deutscher und niederländischer Polizei

Kriminaldirektor Michael Graf von Moltke kennt das Vorgehen der Täter | Bildquelle: Cindy Glasmacher

Schon seit Juni 2023 ist bei der Polizei in Düsseldorf eine Ermittlungskommission eingerichtet. Die erfasst alle Geldautomatensprengungen in den Städten und Landkreisen in NRW. Die Kommission steht im ständigen Austausch mit Ermittlern in ganz NRW und Polizeidienststellen in ganz Deutschland. Und: Sie arbeitet mit den niederländischen Behörden zusammen. So konnten die 30- bis 39-jährigen Beschuldigten auf dem Rückweg von einer Geldautomatensprengung in Offenau in Heilbronn gefasst werden.

Festnahme in Südholland

Bei den Festgenommenen wurde auch Bargeld sichergestellt | Bildquelle: Cindy Glasmacher

Der Bande wird auch eine Geldautomatensprengung im Dezember in Erkrath vorgeworfen. Dabei sichteten die Ermittler am 14.12.2023 das Tatfahrzeug, einen Audi RS 6. Seitdem hatten die Ermittler den Wagen im Blick - dank GPS-Technik - und konnten die fünf Männer schließlich direkt in der eigenen Garageneinfahrt im niederländischen Boskoop festnehmen, etwa zehn Kilometer nördlich von Rotterdam. Die Ermittler fanden bei ihnen Beweismittel, wie Sprengstoff, verschiedene niederländische und deutsche Kennzeichen, Tatkleidung, Bargeld und das Fluchtfahrzeug. Der Audi hatte keine Airbags mehr, und auch die Tempo-Abriegelung wurde ausgebaut. So konnten die mutmaßlichen Täter mit 580 PS flüchten.

Auslieferung ist beantragt

Die Ermittler informierten auf der Pressekonferenz über die Festnahmen | Bildquelle: Cindy Glasmacher

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat nun ein Auslieferungsverfahren eingeleitet. Allein für jeden Fall des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von einem bis 15 Jahren vor. Ob die fünf Festgenommenen die sogenannte "Audi-Bande" sind, ist noch offen. Sie sitzen bis zu ihrer Auslieferung in den Niederlanden in Haft.

Unsere Quellen:

  • Kriminaldirektor Michael Graf von Moltke
  • Pressekonferenz Polizei Düsseldorf (24.06.2024)
  • Staatsanwaltschaft Düsseldorf

"Audibande" gefasst? Fünf mutmaßliche Geldautomatensprenger verhaftet WDR Studios NRW 24.06.2024 00:44 Min. Verfügbar bis 24.06.2026 WDR Online