50-Jähriger ertrinkt im Fühlinger See in Köln

Stand: 04.07.2022, 16:56 Uhr

Ein 50-Jähriger ist am Sonntagnachmittag im Fühlinger See in Köln ertrunken. Der Besucher des SummerJam-Festivals war offenbar alkoholisiert.

Der 50-Jährige, der gestern bei einem Badeunfall im Fühlinger See gestorben ist, war Besucher des SummerJam-Festivals, wie die Kölner Polizei nun bestätigt hat. Nach ersten medizinischen Ergebnissen sei der Mann alkoholisiert gewesen, als er in den See ging. Das abschließende Ergebnis der Obduktion steht noch aus.

Suche nach Opfer dauerte zwei Stunden

Gleich mehrere andere Badegäste hatten am Sonntagnachmittag die Feuerwehr alarmiert. Bereits nach wenigen Minuten waren Taucher der DLRG vor Ort und begannen mit Rettern der Feuerwehr die Suche nach dem Mann.

Eingesetzt wurde auch eine Unterwasserdrohne. Dennoch dauerte es fast zwei Stunden, bis der Mann in neun Metern Tiefe geortet und geborgen werden konnte. Er verstarb am Abend im Krankenhaus. Rettungskräfte hatten noch versucht, den Mann zu reanimieren.

Reanimation auch nach längerer Zeit unter Wasser

"Wenn noch der Funke einer Hoffnung besteht, den Menschen retten zu können, beginnen wir natürlich immer mit Reanimationsmaßnahmen", sagt eine Sprecherin der Berufsfeuerwehr Köln. In diesem Fall hatte das mehrere Gründe. "Bei einem Zeitraum wie diesem reanimieren wir eigentlich immer."

Hinzu käme die Unterkühlung des Körpers. Der fahre dann seine Funktion herunter, daher könne man erst sicher etwas zum Gesundheitszustand des Betroffenen sagen, wenn seine Körpertemperatur wiederhergestellt ist.

Das bekräftigt auch Professor Bernd Böttiger, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Uniklinik Köln, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) und Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK): "Es gibt den Grundsatz, dass bei Unterkühlung niemand für tot erklärt werden sollte, der noch kalt ist."

Deswegen werde empfohlen, in solchen Situationen immer Wiederbelebungsverfahren zu beginnen. Das sei in diesem Fall im Krankenwagen und anschließend im Krankenhaus passiert. In letzterem wurde dann auch der Tod des Mannes festgestellt.

Seelsorger betreuten Zeugen

Zahlreiche Menschen wurden Zeugen des Unfalls und mussten seelsorgerisch betreut werden. Laut Polizei gibt es bisher keinen Anlass für Ermittlungen gegen den Betreiber des Festivals.

Über das Thema berichten wir in der Lokalzeit im WDR Hörfunk am am 03.07. 2022.