Das sogenannte Traumazentrum ist Teil des "Hilfszentrums Schleiden", das sich schon seit längerem um die Unterstützung von Flutopfern kümmert.
Land NRW finanziell beteiligt
Der Begriff "Traumazentrum" ist aus Sicht der Initiatoren nicht ganz richtig gewählt. Sie sprechen lieber von einer interkommunalen psychosozialen Betreuung, um Hilfesuchende nicht abzuschrecken. Das Land NRW fördert das Projekt mit 530.000 Euro. Weitere 60.000 Euro kommen von den beteiligten Kommunen, Schleiden, Hellenthal und Kall.
Gesprächsinhalte haben sich verändert
Der Inhalt der Gespräche zwischen Hilfesuchenden und psychologisch geschulten Betreuern hätten sich im Lauf der Zeit verändert, sagen die Helfer vor Ort. Waren es kurz nach der Flut noch Menschen, die darüber berichteten, wie die Wassermassen plötzlich über sie hereinbrachen oder Angehörige starben, geht es heute eher um Ereignisse, die weit vor der Flut liegen. Vor allem alte Menschen erzählen von Flucht und Bombennächten im Krieg. Dabei vergleichen sie die Erlebnisse von damals mit ihren Ängsten in der Flutnacht. "Es ist ein Gedankenkarussell, das viele von ihnen nicht mehr loslässt", sagt der therapeutische Leiter des IPSU, Peter Keßeler.
Auch andere sind betroffen: Feuerwehrleute, Rettungskräfte, Polizisten und Politiker mussten während der Flut unter Umständen folgenschwere Entscheidungen treffen. Das beschäftige viele von ihnen bis heute, so Keßeler. Wie lange er und seine Mitarbeiter noch vor Ort in Schleiden Hilfe leisten müssen, ist ungewiss. Es könne Monate, wenn nicht sogar noch Jahre dauern.