Sein Anwalt sprach vor Gericht davon, dass sein Mandant aussagen wollte und daher massiv bedroht worden sei. Deshalb habe sich der 20 Jahre alte Stolberger vermutlich abgesetzt. Die Richterin entschied daraufhin, dass Verfahren gegen den Hauptangeklagten abzutrennen und den Prozess gegen die vier übrigen Angeklagten weiterzuführen.
Minderjährige als Prostituierte eingesetzt
Laut Anklageschrift soll der Hauptangeklagte, zusammen mit einem 30-jährigen Komplizen aus Stolberg, ab Mai des vergangenen Jahres minderjährige Mädchen angeworben haben, um sie an Freier zu vermitteln. Der Kontakt zu diesen Freiern wurde über ein Internetportal hergestellt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft kam es zu mehreren Treffen der minderjährigen Mädchen mit Männern.
Vor Treffen mit Freiern Kokain konsumiert
Um die Mädchen vorher zu euphorisieren, wurde ihnen Kokain gegeben. Laut Staatsanwaltschaft versuchten die Angeklagten anschließend, die Freier zu erpressen. Dabei sollen dem Hauptangeklagten die anderen jungen Männer geholfen haben. Sie alle kommen aus Stolberg.
Vor Gericht wurde ein Fall geschildert, in dem sie zur Wohnung eines Freiers fuhren und an seiner Tür klingelten. Als der Mann öffnete, forderten sie von ihm Geld. Wenn er nicht zahlen würde, würden sie ihn wegen Sex mit Minderjährigen anzeigen. Der Mann überwies dann laut Staatsanwaltschaft mehrere tausend Euro auf Konten der Angeklagten.
Angeklagte festgenommen
Die Angeklagten wurden schließlich im Spätsommer des vergangenen Jahres festgenommen. Bis auf einen wurden aber nach kurzer Zeit alle wieder freigelassen. Auch deshalb konnte sich der Hauptangeklagte vor Beginn des Prozesses nach Thailand absetzen.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort