Duisburg: Verkaufsverhandlungen für Krupp-Mannesmann vor dem Abschluss?

Stand: 04.07.2024, 09:18 Uhr

Für das wichtige Werk an Deutschlands größtem Stahlstandort geht es heute um die Zukunft. Ein Investor könnte die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann in Duisburg kaufen. Heute wird darüber verhandelt.

Von Stephanie Hajdamowicz

Ein noch unbekannter deutscher Investor will die Hüttenwerke Krupp Mannesmann kaufen, hat der WDR erfahren. Tausende Jobs wären so im Duisburger Süden gesichert. Noch verhandeln Landesregierung, IG Metall, Investor und Gesellschafter der HKM. Der Investor will das Werk weiterführen, heißt es seitens der IG Metall. Und damit könnte er 3.100 Stahlarbeitern eine Zukunftsperspektive bieten.

Etwa 13.000 Stahlarbeiter arbeiten bei Thyssenkrupp Steel in Duisburg, zusammen mit HKM sind es ca. 16.000. An jedem Werk hängen noch einmal unzählige weitere Arbeitsplätze. Erst im April hatte der Thyssen-Konzern seinen Teilverkauf der Stahlsparte an den tschechischen Unternehmer Daniel Křetínský ausgehandelt. Der will erstmal 20 Prozent übernehmen, mit der Option auf mehr.

Unsicherheiten und Zukunftsängste

Viele sorgen sich darum, dass im Zuge der Stahlkrise und der Umstrukturierung auf klimafreundliche Anlagen Werke schließen müssen und Industriearbeitsplätze wegfallen. Denn die Produktionskapazitäten von derzeit 11,5 Millionen Tonnen sollen auf etwa 9 Millionen Tonnen jährlich reduziert werden.

Historische Werksschließung in Rheinhausen 1993

Die Angst vor einem zweiten Rheinhausen scheint auch bei der Belegschaft von HKM groß. Im Jahr 1993 wurde dort ein Werk von Krupp geschlossen. Vorher hatte es bundesweite Protestaktionen mit Brücken- und Autobahnblockaden gegeben.

Noch ist unklar, wie der Investor für HKM heißt. Aber Stahl gilt als Schlüsselindustrie - nicht nur für die Autoindustrie, auch für Dinge des Alltags wie beispielsweise Kühlschränke.

Unsere Quellen:

  • IG Metall
  • HKM Betriebsrat
  • Thyssen Krupp steel

Über dieses Thema berichtet der WDR am 4.7.2024 auch im Fernsehen in der Lokalzeit aus Duisburg.