Schon seit dem Samstagmorgen hatten sich tausende Gläubige vor dem Petersdom versammelt, um Abschied von Papst Franziskus zu nehmen. Rund 150.000 Menschen verfolgten nach Schätzungen des Vatikans den Trauerzug am Straßenrand. Bei der vorangegangenen Trauerfeier waren demnach rund 250.000 dabei, sowohl auf dem Petersplatz als auch in den umliegenden Straßen. Insgesamt zählten die Behörden rund 400.000 Menschen. Die Trauerzeremonie für den verstorbenen Papst Franziskus begann am Vormittag auf dem Petersplatz im Vatikan. Der Sarg des Pontifex wurde unter Applaus aus dem Petersdom getragen.
In Bildern: Die Papst-Beisetzung in Rom
Die Welt hat sich von Papst Franziskus verabschiedet. Der Pontifex wurde am Samstag in Rom in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt.
Unter den Augen von Tausenden Gläubigen und Staatsgästen aus aller Welt wurde der Sarg am Samstagmorgen mit dem Leichnam des Papstes aus dem Petersdom auf den Petersplatz getragen. Begleitet von lateinischen Gesängen wurde er dort vor dem großen Altar aufgestellt.
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Der Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, erinnerte in seiner Predigt an den Papst als Brückenbauer. Franziskus habe angesichts der Kriege während seines Pontifikats immer wieder zu "ehrlichen Verhandlungen"aufgerufen: "Brücken bauen und keine Mauern' ist eine Aufforderung, die er mehrfach wiederholt hat", sagte der Dekan des Kardinalskollegiums auf dem Petersplatz im Vatikan - wo sich Delegationen aus mehr als 130 Ländern versammelten.
Trauerzug durch die Innenstadt vom Rom
Nach dem Ende der Totenmesse wurde der Sarg mit dem Leichnam von Papst Franziskus zu Glockenklängen durch den Petersdom und durch die Tür des Gebets getragen. In einem umgebauten Papamobil trat der Papst seinen letzten Weg zur Basilika Santa Maria Maggiore in der Nähe des römischen Hauptbahnhofs Termini an. Die sechs Kilometer langen Strecke des Trauerzugs führte einmal quer durch die Innenstadt und ging vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten Roms - etwa der Piazza Venezia, dem Forum Romanum und dem Kolosseum.
Stille Beisetzungszeremonie

Nach seiner Überführung durch die Straßen Roms wurde Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt. Dort hatte er sich bereits vor einigen Jahren seine Begräbnisstätte ausgesucht. Die meisten seiner Vorgänger liegen im Petersdom begraben. Die kurze Beisetzungsfeier zwischen zwei Seitenkapellen leitete der Camerlengo der römischen Kirche, Kardinal Kevin Farrell. Rund 50 Geistliche sowie einige andere dem Papst nahe stehende Menschen nahmen daran teil.
Als letzter liturgischer Gesang nach dem Absenken des Sarges in die Erde erklang das fast tausend Jahre alte lateinische Marienlied "Salve Regina". Es endet mit der Bitte der Betenden, "nach diesem Exil" des irdischen Lebens Jesus im Ewigen Leben begegnen zu dürfen. Das schmucklose Grab, auf dessen Platte nur der Name des Papstes zu lesen ist, war bereits ab Sonntag für Pilger zugänglich.
Zahlreiche Staatschefs waren zur Trauerfeier nach Rom gekommen: Der geschäftsführende Kanzler Olaf Scholz nahm neben Prinz William Platz. US-Präsident Donald Trump saß neben seiner Ehefrau Melania, die einen Trauerschleier trug. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, UN-Generalsekretär Antonio Guterres, Ex-US-Präsident Joe Biden mit Ehefrau Jill, König Karl Gustaf XVI. und Königin Silvia von Schweden sowie Norwegens Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit waren unter den Trauergästen.
Privates Treffen zwischen Trump und Selenskyj
Bereits vor Beginn der Trauerfeier kam es zu einem privaten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Das dürfte ganz im Sinne des zu Lebzeiten friedensstiftenden Papstes gewesen sein. Sowohl das Weiße Haus als auch das ukrainische Präsidialbüro betätigten das Treffen. Steven Cheung, Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, sprach von einem "sehr produktiven Gespräch". Er kündigte weitere Details zu der Zusammenkunft an. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz sprach am Rande der Trauerfeier kurz mit Trump.
Hohe Sicherheitsvorkehrungen in Rom
Die Teilnahme der vielen Staats- und Regierungschefs sorgte für einen einmaligen Einsatz von Polizei, Militär und anderen Sicherheitsbehörden. Bereits seit Tagen bereitete sich die Stadt auf das Großereignis vor. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Vatikan wurden erhöht, es galt zudem eine Flugverbotszone. Spezialkräfte des italienischen Militärs sicherten den Petersplatz mit Gerät zur Drohnenabwehr.
Gedenken auch in NRW
Auch in Nordrhein-Westfalen verfolgten Gläubige die Trauerfeier am Samstag gemeinsam. Verschiedene Gemeinden im Land hatten für ihre Mitglieder ein "Public Viewing" am Fernseher vorbereitet, unter anderem St. Peter in Duisburg-Marxloh. Auch in der Langenfelder Gemeinde St. Josef und St. Martin trafen sich die Gläubigen vor dem Fernseher. Trauern falle in der Gemeinschaft leichter, sagten mehrere Teilnehmer dem WDR. Am Abend fanden darüber hinaus zahlreiche Gedenkgottesdienste und Requiems in den Bistümern des Landes statt.
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP, KNA und Reuters
Kommentare zum Thema
Ruhe in Frieden. So wie Sie sollte der nächste Papst sein. Wir beten für Sie.
Ruhe in Frieden, Papst Franziskus! Danke für die menschliche Haltung in der Kirche. Privates Treffen zwischen Trump und Selenskyj bei der Trauerfeier? Das Treffen war öffentlich von jeden zu sehen. Es wurde als" höchst symbolisch "bezeichnet von der Presse, was nützt es, wenn am Ende vom kurzen Gespräch doch keine Einigkeit wegen Verhandlungen erzielt werden wird, weil jeder danach wieder für was anderes steht? Trump und Selenskyj saßen sich gegenüber im Vatikan auf ihren Stühlen. Die Augen auf den anderen gerichtet. Da hatte noch ein Dritter gefehlt. Wer, wen? Leicht zu erraten. Die Stille und aus Respekt dem verstorbenen Papst gegenüber an diesen Ort, hätte einem Dreiergespräch vielleicht mit Segen am heiligen Ort manchen zur Vernunft gebracht. Es gibt keinen anderen Ort auf der Welt der nicht passender gewesen wäre als dieser. für alle Politiker die anwesend waren um Frieden zu fordern für die Ukraine.