Zusammengestellt von Sabine Meuter und Andreas Poulakos aus dem WDR Newsroom
Thema des Tages
Demos gegen Rechtsextremismus in NRW • Auch an diesem Wochenende wird es bundesweit wieder Proteste gegen Rechtsextremismus geben. In NRW ruft der DGB zusammen mit anderen Organisationen zu einer Demo unter dem Motto "Duisburg ist echt bunt" auf. Erwartet werden rund 10.000 Teilnehmer. Der Protestzug beginnt am Duisburger Stadttheater und führt durch die Innenstadt.
Weitere Aktionen sind heute unter anderem in Bünde, Herzogenrath und Krefeld-Hüls geplant. Morgen soll es unter anderem eine sieben Kilometer lange Menschenkette vom Bochumer zum Herner Rathaus geben - "sieben Kilometer für Demokratie und Menschlichkeit", wie Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) im Vorfeld sagte.
Seit Wochen gibt es überall in Deutschland Demos gegen Rechtsextremismus, zum Teil mit Zehntausenden Teilnehmern. Auslöser der Proteste war eine Recherche des journalistischen Projekts Correctiv zu einem Treffen von Rechtsextremisten mit Politikern, unter anderem von AfD und Werteunion im November in Potsdam. Bei dieser Zusammenkunft ging es unter dem Begriff "Remigration" unter anderem um die Vertreibung von Menschen ausländischer Herkunft aus Deutschland.
Nachrichten aus NRW
Nach dem Streik ist vor dem Streik • Gerade ist der zweitägige Warnstreik im NRW-Nahverkehr zu Ende - und schon kündigt die Gewerkschaft Verdi die nächste Arbeitsniederlegung an. Auch am Dienstag und Mittwoch nächster Woche müssen Millionen Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs mit erheblichen Einschränkungen bei Straßenbahnen, U-Bahnen und Bussen rechnen. Laut Verdi beteiligen sich rund 30 kommunale Verkehrsbetriebe an dem nächsten Warnstreik.
Weniger Spenden aus NRW für die Ukraine • Hilfsorganisationen stellen fest, dass die Menschen inzwischen weniger für die Ukraine spenden. Zwei Jahre nach dem Angriff Russlands auf das Land nehme die Spendenbereitschaft deutlich ab. Das spüren nicht nur große Hilfsorganisationen, sondern vor allem kleine, private Hilfsvereine. Doch es gibt auch Lichtblicke: Heute Abend soll ein Transporter mit dringend benötigten Spenden aus Bochum in Donezk ankommen.
Islam-Unterricht gegen Islamismus in Gelsenkirchen • Die Zahl der islamistischen Übergriffe an Schulen ist hoch. Zuletzt gab es einen Vorfall in Neuss, bei dem Schüler angeblich Scharia-Regeln unter ihren Mitschülern durchsetzen wollten. Das NRW-Innenministerium hat jetzt neue Zahlen veröffentlicht und spricht von 31 gravierenden Fällen an Schulen in den vergangenen zwei Jahren - deutlich mehr als bisher bekannt.
Präventiv helfen könnte Islamischer Religionsunterricht, er wird derzeit aber nur etwa für sechs Prozent der Schülerinnen und Schüler angeboten. An der Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen lernen Schüler zum Beispiel, Botschaften über soziale Medien einzuordnen und auch den Koran zu interpretieren.
Weitere Themen
Wurde die Bundeswehr abgehört? • Das deutsche Verteidigungsministerium prüft, ob die Kommunikation im Bereich der deutschen Luftwaffe abgehört wurde. Zuvor hatten russische Medien über ein abgehörtes Gespräch berichtet. Darin sollen Offiziere der Bundeswehr zu hören sein, wie sie über theoretische Möglichkeiten eines Einsatzes deutscher Taurus-Raketen im Ukraine-Krieg diskutieren. In dem Mitschnitt soll es unter anderem um die Frage gehen, ob Taurus-Raketen in der Lage wären, die von Russland gebaute Brücke zur Halbinsel Krim zu zerstören.
Lauterbach will "kriegstüchtiges" Gesundheitssystem • Angesichts des Ukraine-Krieges will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) das deutsche Gesundheitswesen auf mögliche militärische Konflikte vorbereiten. Deutschland müsse sich nicht nur für künftige Pandemien, sondern "auch für große Katastrophen und eventuelle militärische Konflikte besser aufstellen", sagte Lauterbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Er kündigte für den Sommer einen entsprechenden Gesetzentwurf an. Im Krisenfall müsse jeder Arzt, jedes Krankenhaus, jedes Gesundheitsamt wissen, was zu tun ist. "Wir brauchen klare Zuständigkeiten - etwa für die Verteilung einer hohen Zahl an Verletzten auf die Kliniken in Deutschland."
Scholz trifft den Papst im Vatikan • Bundeskanzler Olaf Scholz trifft heute Papst Franziskus im Vatikan. Das Oberhaupt der Katholischen Kirchen empfängt den SPD-Politiker zu einer Privataudienz. Scholz befindet sich seit gestern zu einem zweitägigen Besuch in Rom. Nach der Privataudienz beim Papst nimmt Scholz am Parteikongress der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE) teil. Ein Treffen mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist nicht vorgesehen, weil diese derzeit die USA besucht.
Mehr als 100 Festnahmen in Russland • Gestern, am Tag der Beerdigung von Kremlgegner Alexej Nawalny, hat die Polizei in Russland landesweit mehr als 131 Menschen festgenommen, die ihre Trauer öffentlich bekundet haben. Das teilte die Gruppe OWD-Info mit, die politische Festnahmen in Russland beobachtet. Die meisten wurden demnach gestoppt, als sie Blumen an Denkmälern für die Opfer der sowjetischen Unterdrückung niederlegen wollten.
Hilfslieferungen für Menschen im Gazastreifen • Die USA wollen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen aus der Luft versorgen. Man werde sich in den kommenden Tagen mit Jordanien und anderen zusammentun und Lebensmittel und Hilfsgüter aus der Luft abwerfen, kündigte US-Präsident Joe Biden gestern im Weißen Haus an. Es müsse auch mehr Hilfe auf dem Landweg in den Gazastreifen gelangen, betonte Biden.
Das Wetter in NRW
Wechselhaft und frühlingshaft mild • Mal dichte Wolken am Himmel, mal sonnige Abschnitte - und alles verteilt sich über den Tag: Das Wetter bei uns im Westen ist heute wechselhaft. Sporadisch können zudem vor allem im Rheinland, westlichen Ruhrgebiet und Westmünsterland Schauer auftreten. Dazu wird's mit 12 bis 15 Grad mild, mit viel Sonne können es bis 16 Grad werden. Ab 500 Meter Höhe liegen die Temperaturen bei 7 bis 11 Grad. Der Süd- bis Südostwind ist böig.
Und übrigens ...
Uschi Glas wird 80 • Sie gehört zu den bekanntesten Schauspielerinnen Deutschlands: Heute wird Uschi Glas 80. Als sie 1965 ihre erste Rolle in einem Kinofilm bekam, musste sie wegen ihres bayerischen Akzents noch nachsynchronisiert werden. Ihre Rolle in dem Kultfilm "Zur Sache, Schätzchen" war der Durchbruch als Schauspielerin. Inzwischen engagiert sie sich auch ehrenamtlich - zum Beispiel als Schirmherrin der Deutschen Stiftung Patientenschutz.
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