Im vergangenen Jahr wurde die Wärmepumpe bereits in 57 Prozent der fertiggestellten Wohngebäude in Deutschland als primäre Heizenergiequelle verwendet. Das hat das Statistische Bundesamt am Montag mitgeteilt. 2021 hatte der Anteil noch bei 50,6 Prozent gelegen, 2015 bei knapp einem Drittel (31,4 Prozent). Wärmepumpen kommen demnach vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz.
Erneuerbare Energien liegen beim Heizen vorne
Allgemein sind erneuerbare Energien beim Heizen auf dem Vormarsch. Als primäre, also überwiegend für das Heizen eingesetzte Quelle, werden sie laut Statistik in mehr als der Hälfte (61,4 Prozent) der fertiggestellten Wohngebäude eingesetzt. 2015 hatte der Anteil bei 38 Prozent gelegen.
Zu den erneuerbaren Energien zählten neben Erd- oder Luftwärmepumpen auch Solarthermie, Holz (etwa Kaminöfen und Pelletheizungen), Biogas/Biomethan sowie sonstige Biomasse.
Gasheizungen im Sinkflug
Als zweitwichtigste primäre Energiequelle wurde demnach 2022 in 28 Prozent der Neubauten Erdgas verwendet. Der Anteil der Gasheizungen sinkt aber kontinuierlich. 2021 hatte er laut Statistik noch bei 34,4 Prozent und 2015 bei 51,5 Prozent gelegen. Primär mit Fernwärme beheizt wurden 8 Prozent der neuen Wohngebäude. Ölheizungen spielten in neuen Gebäuden kaum noch eine Rolle (0,4 Prozent).
Heizungsgesetz in der entscheidenden Phase
Wärmepumpen nutzen Umweltwärme aus der Luft oder dem Erdreich, um Gebäude zu heizen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) treibt den Einsatz von Wärmepumpen voran, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen.
Die Pläne der Bundesregierung sehen vor, dass von Anfang 2024 an möglichst jede neueingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit Öko-Energie betrieben wird. Die Ampel-Koalition ringt darum, das umstrittene Heizungsgesetz noch vor der Sommerpause durchs Parlament zu bringen.