Jedes fünfte Kind im Grundschulalter kann nicht schwimmen - dieses Umfrageergebnis sorgte Anfang des Jahres für Schlagzeilen. Da war die Coronapandemie, die dafür sorgte, dass Schwimmunterricht ins Wasser fiel. Und da ist das "Bädersterben", wie es die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nennt. Wenn es vor Ort kein Schwimmbad mehr gibt, wird es auch mit dem Schwimmen lernen schwierig. Trockenübungen reichen nicht aus.
"Schwimmoffensive" angekündigt
Auch der NRW-Landesregierung ist das Problem bekannt. So heißt es im Koalitionsvertrag von CDU und Grünen: "Die Bewegungs- und Schwimmfähigkeit ist rückläufig. Durch Corona wurde diese Tendenz noch verschärft." Angekündigt wurde eine "Schwimmoffensive", bei der "neue Wege" gegangen werden sollten.
Wie genau das aussieht, wurde am Montag deutlich. Da hat die für Sport zuständige Staatssekretärin Andrea Milz (CDU) ihre Pläne für mobile Schwimmcontainer vorgestellt. Eine flächendeckende Lösung wird es aber vorerst nicht geben. Denn: In einem Modellvorhaben sollen zunächst nur fünf große Container angeschafft werden, die mit Wasser befüllt dabei helfen sollen, dass das Schwimmen gelernt wird.
Für jeden der fünf Regierungsbezirke in NRW soll es einen Container geben. Sie sollen alle vier bis sechs Wochen den Standort wechseln und für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter da sein.
Land gibt drei Millionen Euro
"Zentrales Ziel der Landesregierung ist es, die Schwimmfähigkeit von Kindern zu erhöhen, Aufmerksamkeit auf die lebenswichtige Kulturtechnik Schwimmen zu lenken und mehr Wasserflächen vor Ort in mobiler Form zur Verfügung zu stellen", hieß es am Montag. Das Projekt mit dem Namen "narwali" sei zunächst auf zwei Jahre angelegt und werde mit drei Millionen Euro finanziert.
Wann genau es los geht, ist noch offen. Milz sagte: "Schon bald werden wir alle Kommunen und Kindertageseinrichtungen, Grundschulen und offene Ganztagseinrichtungen auffordern, sich bei unseren Projektträgern zu bewerben." Damit sind konkrete Sportvereine oder -bunde gemeint, die sich in dem jeweiligen Regierungsbezirk um die Container kümmern - und das nötige Personal für Schwimmunterricht.
Der Kreissportbund Düren hat bereits einen ehemaligen Übersee-Container umrüsten lassen, einschließlich Wasseraufbereitungsanlage, Wärmepumpen und Umkleidekabinen. Darin lernen Mädchen und Jungen nun das Schwimmen. Die ersten Rückmeldungen der Kinder sind positiv.