Bevölkerung in NRW: Mehr Einwohner - mehr Geld

Stand: 09.07.2024, 12:08 Uhr

Die gestiegenen Einwohnerzahlen bescheren NRW Zusatzeinnahmen. Die Landesregierung rechnet mit knapp 600 Millionen Euro mehr in der Kasse. Bezahlen müssen das andere Bundesländer.

Seit Juni ist klar: NRW hat etwas mehr Einwohner als bisher in der offiziellen Statistik verzeichnet. Ungefähr 350.000 Einwohner mehr, so das Ergebnis der letzten Volkszählung, des Zensus aus dem Jahr 2022.

Dieser kleine Bevölkerungszuwachs dürfte der Landesregierung rückwirkend mehr Geld bringen. Dadurch ist nämlich auch der Anteil der Menschen in NRW an der Gesamtbevölkerung angestiegen. Er liegt jetzt bei 21,63 Prozent. Und das ist entscheidend für die Geldverteilung zwischen den Bundesländern.

NRW rechnet mit 580 Millionen Euro zusätzlich

Das NRW-Finanzministerium rechnet für die Jahre 2022 und 2023 mit insgesamt rund 580 Millionen Euro Mehreinnahmen. Wann das Geld ankommt, ist aber noch offen, wie das Ministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Möglich macht das der Länderfinanzausgleich, bei dem Bundesländer mit höheren Einnahmen anderen Ländern etwas abgeben, um so für einheitlichere Lebensverhältnisse in Deutschland zu sorgen.

Sondersitzung des NRW-Finanzausschusses WDR 5 Westblick - aktuell 09.07.2024 01:55 Min. Verfügbar bis 09.07.2025 WDR 5

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So musste Bayern als größtes Geberland im Jahr 2023 mehr als neun Milliarden Euro zahlen. Berlin und Sachsen erhielten jeweils mehr als drei Milliarden Euro. NRW profitierte bisher mit etwas mehr als 1,2 Milliarden Euro von der Umverteilung.

Niedersachsen rechnet mit weniger Geld

Das zusätzliche Geld kann die Landesregierung allerdings noch nicht einplanen. "Das Bundesministerium der Finanzen prüft derzeit, wann die Korrekturen des Finanzausgleichs erfolgen können", teilte das NRW-Finanzministerium mit. Erst danach sei klar, wann die Mehreinnahmen im NRW-Haushalt auch verbucht werden können. Für den Haushalt 2024 und die Aufstellung für 2025 habe die erstmal keine Auswirkungen.

Andere Bundesländer, deren Einwohnerzahl durch den Zensus 2022 nach unten korrigiert wurde, müssen jetzt mehr bezahlen oder bekommen weniger Geld, etwa Niedersachsen, Bayern oder Hessen.

Unsere Quellen:

  • Ergebnisse Zensus 2022
  • Abfrage Deutsche Presse-Agentur (dpa)
  • Statistisches Landesamt it.nrw