Tödlicher Unfall: Zwei FC-Spieler unter Verdacht Aktuelle Stunde 04.12.2023 UT Verfügbar bis 04.12.2025 WDR Von Frank Überall

Tödlicher Unfall auf A555 - Mutter und Tochter starben

Stand: 08.12.2023, 16:17 Uhr

Eine Woche nach dem tödlichen Autounfall auf der A 555 bei Wesseling sind die Opfer identifiziert. Eine 49-jährige Mutter und ihre 23-jährige Tochter starben. Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Nachwuchsspieler des 1. FC Köln.

Wie die Kölner Staatsanwaltschaft bestätigte, stammte die 49-Jährige aus Lüdenscheid, ihre 23-jährige Tochter studierte in Bonn.

Bei dem Unfall, den zwei Nachwuchsspieler des 1. FC Köln womöglich bei einem illegalen Rennen ausgelöst haben könnten, war der VW Polo von Mutter und Tochter in Brand geraten, für sie kam jede Rettung zu spät.

Nach dem Unfall hat sich der 1. FC Köln zu Wort gemeldet. Nach Angaben des Vereins sind die beiden U 21 Spieler, die im Verdacht stehen, den Unfall verursacht zu haben, vom Trainings- und Spielbetrieb befreit. Weiter heißt es: "Ihnen wird weitergehende Unterstützung angeboten." Der Verein komme so seiner Fürsorgepflicht nach.

"Für die beiden Spieler gilt zunächst die Unschuldsvermutung. In Gedanken ist der FC bei den Angehörigen der Unfallopfer und zutiefst betroffen über die Ereignisse." Erklärung des 1. FC Köln

Am Ende der Erklärung steht , dass es keine weiteren Äußerungen des Vereins gibt und auch Cheftrainer Steffen Baumgart nicht für Fragen zu diesem Thema zur Verfügung steht.

Beifahrer ebenfalls Spieler der U21 Mannschaft des 1. FC Köln

Die Staatsanwaltschaft prüft, ob die beiden 20-Jährigen mit ihren Autos ein Rennen gefahren sind. Einer der beiden soll mit einem VW Polo zusammengestoßen sein, in dem zwei Insassen starben. Die Männer kamen am Freitagabend vom Regionalligaspiel gegen Fortuna Köln. Wie am Dienstag bekannt wurde, sind auch die zwei Beifahrer der Fußballspieler Teamkollegen der U21 Mannschaft beim 1. FC Köln.

Der VW Polo war nach Angaben der Polizei von einem der Wagen von hinten angefahren worden. Daraufhin scherte dieser aus, geriet in Flammen und brannte völlig aus. Die beiden Insassen konnten nur noch tot aus dem Fahrzeug geborgen werden.

Die Führerscheine der beiden FC-Spieler sind sichergestellt worden. Die Kölner Polizei hat zur Aufklärung des Falles eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Derzeit werden Zeugen vernommen, Mobiltelefone und Unfallspuren ausgewertet. Ein Unfallrekonstruktionsgutachten ist in Auftrag gegeben worden.

Trümmerfeld auf der A 555

Gegen 23.20 Uhr am Freitagabend gingen von der A555 erste Notrufe bei Polizei und Feuerwehr ein. Flammen schlugen aus einem Auto, es entwickelte sich dichter Rauch. Trümmerteile waren über mehr als 200 Meter verteilt.

Die Fußballspieler waren offenbar auf dem Heimweg vom Regionalliga-Heimspiel gegen den SC Fortuna Köln im Franz-Kremer-Stadion.

Ermittlungen laufen

Von Staatsanwaltschaft und Polizei Köln heißt es zum Unfallhergang: Fest stehe, dass auch ein Mercedes und ein Audi Unfallschäden aufweisen: Seitliche Schäden deuten laut Staatsanwaltschaft und Polizei Köln daraufhin, dass die Autos sich auf der Fahrt in Richtung Bonn berührt haben. Ein Frontschaden am Audi lasse nach erster Bewertung auf einen Aufprall auf das Heck des VW Polo schließen. Das getroffene Fahrzeug habe sich gemäß der Unfallspuren auf der Fahrbahn gedreht und dann Feuer gefangen.

Wer hat den Unfall beobachtet? Polizei sucht Zeugen

Das Verkehrskommissariat sucht dringend Zeugen, die Angaben zum Unfallgeschehen machen können. Die Ermittler suchen vor allem Menschen, die Angaben zur Fahrweise eines silbernen Audi und eines silbernen Mercedes machen können. Sie wollen wissen, ob die beiden Fahrzeuge zwischen 23.20 und 23.30 Uhr möglicherweise hinter- oder nebeneinander auf der A555 zwischen Köln und Wesseling fuhren.

Tödlicher Unfall A555 - Staatsanwaltschaft ermittelt WDR Studios NRW 04.12.2023 00:42 Min. Verfügbar bis 11.12.2025 WDR Online

Unsere Quellen:

  • Mitteilung der Staatsanwaltschaft und Polizei Köln
  • WDR-Reporter Frank Überall (vor Ort)
  • Polizei und Feuerwehr (vor Ort)
  • Nachrichtenagentur dpa