Mehr Masernfälle in NRW

Stand: 27.09.2024, 17:17 Uhr

NRW hat es in diesem Jahr schon über 220 Masernfälle gegeben, im vergangenen Jahr waren es bis Mitte September nur sechs.

Mit dem Anstieg von sechs auf 223 Masernfälle liegt NRW voll im Trend. Auch bundesweit wurden mit insgesamt 550 Infektionen deutlich mehr Fälle registriert. Von einem großen Ausbruchsgeschehen könne man derzeit aber nicht sprechen, betont Leif Erik Sander von der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie. In Rumänien sehe es mit 18.000 Fällen viel schlimmer aus.

Problem: Infizierte Reisende

Impfbereitschaft geht laut Fachleuten zurück | Bildquelle: DPA

Laut Sander gibt es nicht die eine Ursache, die den Anstieg der Masern-Fälle erklärt. Studien zeigten, dass die Impfbereitschaft nachgelassen habe. "Es reicht schon, wenn ein paar weniger Leute sich impfen lassen, damit es zu Ausbrüchen kommt", sagt Infektionsfachmann Sander.

Oft gehen Ausbrüche auf Reisende zurück, die infiziert aus dem Ausland kommen und hier weitere Menschen anstecken. Das treffe in diesem Jahr auf 15 Prozent der Fälle zu, heißt es beim Robert-Koch-Institut.

Märkischer Kreis führt die Tabelle an

In NRW verlief das Infektionsgeschehen regional sehr unterschiedlich. Im Märkischen Kreis wurden mit 40 Masern-Infektionen vergleichsweise viele Fälle registriert, gefolgt von Dortmund, Euskirchen und Paderborn mit jeweils über 20 Fällen. In Landkreisen wie Borken, Kleve oder Minden-Lübbecke gab es dagegen keinen einzigen Fall.

Impfnachweis inzwischen Pflicht

Zur Abwehr empfiehlt die Ständige Impfkommission Kleinkinder zu impfen, und zwar in den ersten beiden Lebensjahren zwei Mal. Im übrigen ist es seit 2020 in Kitas und Schulen vor der Neuaufnahme für mindestens ein Jahr alte Kinder Pflicht, eine Masernimpfung vorzuweisen.

Unsere Quellen:

  • NRW-Gesundheitsministerium
  • Landeszentrum für Gesundheit NRW
  • dpa

Masern-Fälle in NRW WDR Studios NRW 27.09.2024 00:50 Min. Verfügbar bis 27.09.2026 WDR Online