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Als General Sherman 1864 Atlanta niederbrennen ließ

WDR Zeitzeichen 15.11.2024 14:51 Min. Verfügbar bis 16.11.2099 WDR 5

Es ist ein gnadenloser Akt, als Nordstaaten-General Shermann am 15.11.1864 die Stadt Atlanta niederbrennen lässt - und ein Wendepunkt im US-Bürgerkrieg.

Im vierten Jahr des US-Bürgerkriegs will Unions-General William T. Sherman seinen Gegnern verbrannte Erde hinterlassen. Sie sollen ihm nicht in den Rücken fallen können, und sie sollen wissen, dass es kein Pardon gibt. Sherman ordnet an, die Stadt Atlanta niederzubrennen.

Der US-amerikanische Bürgerkrieg beginnt im April 1861 klein und begrenzt. Doch dann eskalieren Scharmützel zu Schlachten, die Zahl der Toten und Verwundeten geht in die Zehntausende. Im Kampf geht es mit Gewehr, Revolver und Bajonett oft Mann gegen Mann.

Im April 1864 schreibt Ulysses S. Grant, Oberbefehlshaber der Unions-Armeen, an General William T. Sherman, dass es jetzt darum geht, Joseph Eggleston Johnstons Konföderierte Armee zu zerschlagen, so weit wie möglich ins Feindesland vorzurücken und dabei möglichst viele der feindlichen Kriegsressourcen zu zerstören.

Sherman gilt als "harter Hund" und tut, wie ihm geheißen. Er marschiert gegen Atlanta, durchtrennt bei seinem Vormarsch die Lebensadern der Stadt, zerstört Transportwege und Gleise, die er unbrauchbar machen lässt. "Sherman-Schlips" nennen seine Leute die grotesk verbogenen Schienen.

Bisher war die Zivilbevölkerung weitgehend vom Krieg verschont geblieben. Doch Shermans Strategie zielt jetzt auf eine Demoralisierung der Bürger des Südens - abgesegnet von höchster Stelle.

Am 1. September 1864 rückt die letzte bei Atlanta stationierte Südstaatenarmee unter John Bell Hood aus der Stadt ab. Doch Sherman ist noch nicht fertig mit Atlanta. Am 15. November 1864 lässt der General die Stadt in Flammen aufgehen.

Die Zerstörung Atlantas gilt als ein Wendepunkt des Krieges. Der Brand führt den Südstaaten die kommende Niederlage vor Augen, General Sherman fühlt sich in seiner brutalen Strategie bestätigt.

In diesem Zeitzeichen erzählt Herwig Katzer:
  • Dass die Sklavenbefreiung zunächst gar nicht im Fokus Präsident Lincolns und seines Kabinetts liegen,
  • welche Rollen neue Waffen und Taktiken im Sezessionskrieg spielen,
  • wie die Eisenbahn entscheidend auf den Kriegsverlauf wirkt,
  • warum das Großfeuer im Film "Vom Winde verweht" mit dem realen Geschehen in Atlanta nichts zu tun hat,
  • wie General William T. Sherman mit dem Marsch nach Savannah die Niederlage der Südstaaten besiegelt.

Das ist unser wichtigster Interviewpartner:
  • Norbert Finzsch, Historiker

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Herwig Katzer
Redaktion: Matti Hesse