Albert von Rothschild (geb. am 29.10.1844) wird Oberhaupt der Wiener Linie der jüdischen Bankiersfamilie. Sein Reichtum macht ihn zur antisemitischen Projektionsfläche.
Zu Lebzeiten ist er der reichste Mann Europas. Und gehörte als jüdischer Bankier trotzdem nie ganz zur vornehmen Gesellschaft dazu, wurde vom Adel geschnitten und in der Politik zur antisemitischen Projektionsfläche. *** Das ist unserer wichtigster Interviewpartner: Roman Sandgruber (Historiker, Linz) ***
Die Wurzeln des Hauses Rothschild reichen zurück bis zu Mayer Amschel Rothschild, geboren 1744 in Frankfurt am Main. Eigentlich will er Rabbiner werden, doch der Vater zwingt ihn ins Geschäft, einen kleinen Laden mit angeschlossener Wechselstube. Viel anderes als Handel und Geldwechsel bleibt Juden zu der Zeit nicht übrig. Denn in die Handwerker-Zünfte dürfen sie nicht, Grund und Boden kaufen auch nicht.
Mayer Amschel Rothschild erkennt früh: Die Zukunft des Bankgeschäftes liegt nicht allein in Frankfurt, sondern in Europa. Seine fünf Söhne werden in verschiedenen Ländern tätig. So gründet sein Sohn Salomon 1821 in Wien die Privatbank S. M. v. Rothschild und wird damit zum Begründer des österreichischen Zweigs der Familie. Da Salomons jüngster Sohn am besten mit Geld umgehen kann, wird dieser nach ihm die Geschäfte fortführen: Albert Salomon Freiherr von Rothschild, geboren am 29. Oktober 1844 in Wien.
Albert hat nicht nur ein Händchen für Geld, sondern auch einen seltsamen Kosenamen: aus "Salomon Albert" wird "Salbert". Er ist es, der die Rothschild-Bank zu wahrer Größe bringt. Im Laufe seines Lebens kauft und baut er insgesamt acht Schlössser in Österreich. Sein Reichtum ist unermesslich, doch persönlich ist er bescheiden - und unglücklich. Er stirbt mit 66 Jahren in Wien als gebrochener Mann.
In diesem Zeitzeichen erzählt Heiner Wember:
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
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Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Heiner Wember
Redaktion: David Rother
Technik: Moritz Raestrup
Mayer Amschel Rothschild erkennt früh: Die Zukunft des Bankgeschäftes liegt nicht allein in Frankfurt, sondern in Europa. Seine fünf Söhne werden in verschiedenen Ländern tätig. So gründet sein Sohn Salomon 1821 in Wien die Privatbank S. M. v. Rothschild und wird damit zum Begründer des österreichischen Zweigs der Familie. Da Salomons jüngster Sohn am besten mit Geld umgehen kann, wird dieser nach ihm die Geschäfte fortführen: Albert Salomon Freiherr von Rothschild, geboren am 29. Oktober 1844 in Wien.
Albert hat nicht nur ein Händchen für Geld, sondern auch einen seltsamen Kosenamen: aus "Salomon Albert" wird "Salbert". Er ist es, der die Rothschild-Bank zu wahrer Größe bringt. Im Laufe seines Lebens kauft und baut er insgesamt acht Schlössser in Österreich. Sein Reichtum ist unermesslich, doch persönlich ist er bescheiden - und unglücklich. Er stirbt mit 66 Jahren in Wien als gebrochener Mann.
In diesem Zeitzeichen erzählt Heiner Wember:
- wie auf beruflichen Erfolg privates Unglück folgt,
- mit wem Salbert eine fast verhängnisvolle Affäre eingeht,
- dass auch Kaiserin Sisi ihr Geld von den Rothschilds anlegen lässt,
- warum sein Riesen-Palast in Wien eher eine Riesen-Gruft ist,
- warum mit Salberts Tod der Niedergang des Hauses beginnt.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Roman Sandgruber (Historiker, Linz)
- Sandgruber, Roman: Rothschild. Glanz und Untergang des Wiener Welthauses. 2018
Weiterführende Links:
- Stichtag 19.09.1812: Mayer Amschel Rothschild stirbt
- Stichtag 20.01.1988: Philippe de Rothschild stirbt in Paris
- Planet Wissen: Banken
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