Seit Sperling vor einigen Jahren auf dem Radar der Musikmagazine und Blogs erschienen, wurden sie aufgrund ihrer Mischung von Rap und Post Rock- bzw. Indie-Elementen immer wieder gerne mit Künstlern wie Casper oder Heisskalt verglichen. Nicht ganz zu unrecht, denn die raue Stimme von Frontmann Johannes, die intensiven, persönlichen Texte und der dynamische Wechsel zwischen ruhigen, sphärischen Parts und verzerrten, lauten Passagen erinnert durchaus an die genannten Musiker.
Das Cello von Luca erweitert den Bandsound um ein Element, das man selten in der heutigen Musik hört. Und es füllt Lücken, die eine zweite Gitarre lassen würde. Es kann Töne lang halten oder in einem Staccato ein E-Gitarrengewitter von Gitarrist Malte noch derber klingen lassen. Schlagzeuger Josh und Bassist Max machen dazu den nötigen Druck und Groove, unterstützen Johannes' Flow und treiben den gesamten atmosphärischen Bandsound nach vorne - gerne auch in ungewöhnlichen Taktarten.
Der dichte Soundteppich von Sperling passt kongenial zum Inhalt der Texte, in denen der Zweifel und das Hinter-die-Fassade-Schauen oft im Mittelpunkt stehen. Doch bei aller Finsternis und scheinbarer Ausweglosigkeit schimmert immer irgendwo die Hoffnung durch, dass vielleicht doch irgendwann alles wieder gut wird. Musik, die gut in unsere Zeit passt.
Sperling haben im Laufe ihrer Geschichte auch schon einzelne Songs als Downloads veröffentlicht, anstatt sie für die Streamingdienste freizugeben, und zeigen so auf eine weitere Art, dass sie ihren eigenen Weg gehen.