Die Wurzeln Rammsteins liegen in der DDR. Damals spielten Till Lindemann, Christian "Flake" Lorenz und Co. in Combos, die aus der Punkszene stammten. Lang, lang ist's her. Heute hat die Band über 20 Millionen verkaufte Tonträger vorzuweisen und tausende Konzerte in der ganzen Welt gespielt. Ihre Live-Auftritte sind gigantische Rockinszenierungen mit spektakulären Pyro-Elementen, das macht die Band einmalig. Sie spielen gekonnt mit Symbolen, und Sänger Till Lindemann liebt die großen Gesten, dazu kredenzt die Band drückende Gitarrenriffs, zackige Keyboard-Läufe und perfekte Schlagzeug-Mixe.
Rammstein wollen provozieren, in ihren Songs thematisieren sie durchaus selbstironisch menschliche Abgründe in einem Spiel zwischen Traum und Wirklichkeit. Das hat in der Vergangenheit auch zu missverständlichen Deutungen ihrer Shows geführt. Regisseure wie David Lynch und Rob Cohen haben Rammstein-Titel für ihre Filme benutzt, wodurch sie gerade in Amerika um die Jahrtausendwende einen enormen Popularitätsschub bekommen haben.
Während die Band in Ländern wie den USA, Kanada oder Frankreich schnell heiß geliebt und ihr Auftreten als gelungenes, großes Theater betrachtet wurde, taten sich die Deutschen anfangs noch schwer mit dem rollenden "R" und dem teutonischen Marsch nach vorne. Seit vielen Jahren haben Rammstein aber nun auch in Deutschland eine große Fanbase und spielen in ausverkauften Stadien.
2023 werden Vorwürfe laut, die besonders den Frontmann der Band, Till Lindemann, schwer belasten. Zahlreiche weibliche Fans gaben an, von ihm sexuell genötigt oder missbraucht worden zu sein, teilweise seien ihnen sogar KO-Tropfen verabreicht worden. Inwieweit diese Vorwürfe der Wahrheit entsprechen prüft nun die Berliner Staatsanwaltschaft. (Stand 15.06.2023)