Bluesrock aus Norwegen

Pristine

Heidi Solheim ist eine Frau mit vielen Eigenschaften und hat jede Menge Talente. Als Frontfrau und kreativer Kopf bestimmt sie den Kurs des Bluesrock-Dampfers Pristine. Außerdem hat die Norwegerin an einem Musikkonservatorium Gesang studiert. Hin und wieder ist sie solo unterwegs – und wenn sie Zeit und Muße hat, schreibt sie auch noch Kindermusik.

Natürlich ist Pristine eine Band und funktioniert live auf der Bühne als Einheit. Ebenso klar ist dabei noch etwas anderes: der Boss ist eine Frau. Es kann nur eine Chefin geben, und die heißt im Fall von Pristine Heidi Solheim. Die Norwegerin hat die Band 2006 gegründet, sie schreibt bis heute alle Songs und Texte und gibt die Richtung vor. Insofern sind ihre Mitmusiker auch zugleich Mietmusiker. „Die Jungs sind tatsächlich meine Angestellten. Sie bekommen ein Gehalt von mir“, sagt Heidi Solheim. Und sie weiß auch, warum: weil es sich als praktikabel erwiesen hat. „Wenn etwa der Bassist nicht auf Tour gehen will, dann wird die Band nicht infrage gestellt“, so Heidi Solheim in einem Interview, „ich kann entscheiden, einen anderen Bassisten zu engagieren.“

So konkrete Vorstellungen Heidi Solheim über Leadership hat, so klar definiert ist der Sound ihres musikalischen Hauptprojekts. Die Wurzel, aus der bei Pristine alles erwächst, ist klassischer Bluesrock. Die Verästelungen des definierten Soundbaums aber dürfen tüchtig wachsen: Retro- und Klassik-Rock können vorkommen, und psychedelische Zweige können auch erblühen. Wichtig dabei: Die Gitarren sind immer kompromisslos, Heidi Solheims Stimme immer kraftvoll. So wie in „Sinnerman“ und im Titeltrack des 2019er-Albums „Road Back To Ruin“.

Die verschiedenen Ausprägungen von Rockmusik allein sind aber nicht genug für Heidi Solheim. Zu Zeiten der Gründung von Pristine studierte sie am Musikkonservatorium in Tromsø Gesang, hatte später einige Soloprojekte am Start und ist weiterhin so umtriebig wie vielfältig talentiert. Wenn Heidi Solheim eins nicht mag, dann über einen längeren Zeitraum nur in einem Genre zu arbeiten; dazu ist sie zu rastlos. So sie Zeit und Muße findet, schreibt Heide Solheim Kindermusik. Für die norwegische Künstlerin passen ihre diversen Seiten bestens zusammen: „Das ist eine große Freiheit für mich als Künstlerin, mich in so vielen Genres auszudrücken. Da hält mich lebendig. Ich würde durchdrehen, wenn ich mich nur auf ein Projekt konzentrieren müsste.“