King Sunny Adé, mit bürgerlichen Namen Sunda Adeniyi, wird 1946 als Nachkomme einer nigerianischen Herrscherdynastie geboren. Sein Vater ist Organist in der örtlichen Kirche, seine Mutter Händlerin. In der Schulkapelle, die hauptsächlich Marschmusik spielt, macht er seine ersten musikalischen Gehversuche. Sein Instrument: Das Glockenspiel. Noch während der Schulzeit lernt er, die lokalen Perkussionsinstrumente zu spielen und schließt sich einer Band an. Mit 16 läuft er von zu Hause fort und zieht nach Lagos. Dort findet er einen Job als Schlagzeuger bei Moses Olaya, zu der Zeit einer der populärsten Musiker Nigerias.
Zu diesem Zeitpunkt hat sich Sunny Adé bereits das Gitarrespielen beigebracht. Er verwendet den Fingerpicking-Stil, wobei er die Gitarre nach einem reinen Dur-Akkord stimmt ("Open Tuning"). 1966 verlässt er die Olaya Band und gründet 1967 seine eigene Backing Band, die African Beats. Die Juju-Musik, die auf Ruf und Antwort zwischen den Musikern basiert, gab es in dieser Form seit den 1920ern, und King Sunny Adé gibt ihr einen modernen Anstrich - mit E-Gitarre, später auch Synthesizer und Akkordeon.
Nachdem er 1970 in Nigeria berühmt geworden ist, gründet er sein eigenes Plattenlabel. 1982 bekommt er seinen ersten internationalen Plattendeal bei Island Records. Es folgen weltweite Erfolge mit den Alben "Juju Music" und "Synchro System", für das er eine Grammy-Nominierung bekommt. Später wiederholt King Sunny Adé diesen Erfolg mit seinem 1998er-Album "Odu".