Soul aus den USA

Durand Jones & The Indications

Der Retro-Soul-Trend will einfach nicht abreißen, aber diese Band belebt ihn noch einmal mit einem Feuer, das man seit Charles Bradley nicht mehr gehört hat: Die Band um den Saxofonisten und Sänger Durand Jones.

Die Musikpresse in den USA und in England überschlug sich förmlich, als das gleichnamige Debütalbum von Durand Jones & The Indications 2016 herauskam. Darauf zu finden ist nicht mehr und nicht weniger als komplett live eingespielte Soul-Songs, die authentisch und voller Gefühl daherkommen: klassische Soul-Vibes, mehrstimmiger Background-Gesang im Falsett und hitziger, orchestraler Sound im Stil von Soul-Granden wie Curtis Mayfield oder Marvin Gaye.

Bandgründer Durand Jones hat sein gesangliches Handwerk ganz klassisch im Kirchenchor seiner Heimatgemeinde in Louisiana gelernt. Er blieb aber vorerst bei seinem Lieblingsinstrument, dem Saxofon, und studierte an der Jacobs School of Music in Indiana, wo er seine heutigen Mitstreiter kennenlernte, die damals noch unter dem Namen Charlie Patton's War unterwegs waren. Es war Liebe auf den ersten Blick, und gemeinsam grub man rare Singles aus der goldenen Ära des Soul aus. Mit Hammondorgel, Gitarre, Bass und Schlagzeug machte sich die Band daran, dem Sixties-Soul ein sanftes Update zu verpassen, unter anderem mit aktuellen, teils sozialkritischen Texten. Seitdem sind Durand Jones & The Indications weltweit unterwegs und werden, nachdem sie die Kritiker schon sehr früh überzeugt hatten, auch beim Publikum immer beliebter.