Hip Hop/Electropunk aus Deutschland

Deichkind

Leider geil: Die norddeutsche Formation Deichkind vollzog seit ihrer Gründung Ende der Neunziger Jahre einen relativ massiven Wandel von reinen Hip-Hop-Sounds hin zu einem elektronisch geprägten Tech-Rap. Das im Jahr 2000 veröffentlichte Deichkind-Debütalbum „Bitte ziehen Sie durch“ konnte nicht zuletzt durch die Single-Auskopplung „Bon Voyage“ erste Erfolge in Sachen Hip-Hop-Mainstream erzielen und machte die Band über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannt.

Spätestens seit dem Song „Electric Superdance Band“ (2005) war jedoch klar, dass elektronische Elemente einen immer größer werdenden Einfluss auf die Formation um MC Kryptik Joe haben würden. Diese Tendenz bestätigte sich mit dem Album „Aufstand im Schlaraffenland“ von 2006 und veränderte maßgeblich den Bühnenauftritt von Deichkind.

Die Hamburger machten es sich zur Gewohnheit, bei jedem Konzert ein buntes Inferno aus Neonfarben, Bierduschen, Kostümen und rätselhaften Kunstwerken abzubrennen. Mitte des Jahres 2008 trat außerdem Ferris MC alias Ferris Hilton als Ersatz für Buddy Inflagranti der Band bei und machte fortan ebenfalls die Konzertbühnen Deutschlands unsicher.

Nach dem überraschenden Tod ihres Produzenten und Freundes Sebastian Hackert im Jahr 2009 ließen es Deichkind zunächst offen, ob sie in dieser Besetzung musikalisch weitermachen. Die Mannen konnten die Finger erwartungsgemäß nicht vom Mikro lassen und entschlossen sich zur Fortführung ihres knallbunten Bandprojektes.

Richtige Entscheidung: denn mit ihrem fünften Album „Befehl von ganz unten“ sowie den Singles „Leider geil“ und „Bück dich hoch“ knackten Deichkind ihre persönlichen Chartrekorde.