Immer mehr Menschen in Deutschland gehen Campen. Deutschlands Campingplätze haben für 2023 mit rund 42,3 Millionen Übernachtungen erneut ein Rekordjahr gemeldet. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 5,2 Prozent. Und auch Wohnmobile erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, dabei sind die Fahrzeuge nicht gerade günstig.
Warum sich der Kauf eines Wohnmobils selten rechnet
Ein Wohnmobil zu mieten, kostet je nach Ausstattung zwischen 100 und 200 Euro pro Nacht, sagt Sebastian Moritz aus der WDR-Wirtschaftsredaktion. "Manchmal wird auch noch eine Endreinigung fällig."
Die Neupreise für Wohnmobile hingegen gehen bei 50 000 bis 60 000 Euro los – wenn die ganze Familie Platz haben soll. Auf dem Gebrauchtmarkt gibt es zwar günstigere Angebote, zum Kaufpreis kommen allerdings noch weitere Kosten hinzu: "Versicherung, Inspektion, Stellplatz, da kommen jährlich schnell ein, zwei Tausend Euro an Fixkosten zusammen." So ein Kauf lohne sich daher nur für Viel-Camper.
Faustregel: Man muss sechs Wochen im Jahr im Urlaub sein, damit der Kauf eines Wohnmobils günstiger ist als die Miete. (Quelle: ADAC)
Was trotzdem für ein eigenes Wohnmobil spricht
Ein eigenes Wohnmobil habe aber auch Vorteile: "Es ist immer verfügbar, auch für einen spontanen Wochenendurlaub, und ich kann mir das Wohnmobil so ausstatten und einrichten, wie ich es brauche", sagt Sebastian Moritz. Auch die Wartezeiten sind nicht mehr so lang wie in der Corona-Zeit – in der diese teilweise ein Dreivierteljahr betrugen.
Gemieteten Wohnmobile hingegen werden oft erst ab einer Woche vermietet. "Nur für ein langes Wochenende ist das manchmal gar nicht möglich", sagt Moritz. Außerdem seien Wohnmobile in der Ferienzeit oft ausgebucht.
Was man außerdem beachten sollte
Meist fallen zusätzlich noch Übernachtungspreise am Stellplatz an, diese variieren je nach Austattung des Stellplatzen von unter zehn Euro pro Nacht bis zu 50 Euro für eine Übernachtung.
Zu den Hochzeiten an langen Wochenende und in den Sommerferien sind beliebte Campingplätz oft schnell ausgebucht. Es lohnt sich daher von Zuhause zu buchen. Auch das Vergleichen der Preise fällt dann leichter.
Zudem gibt es in ganz Europa Stellplätze, auf denen man legal übernachten darf – zum Teil auch kostenlos. Inzwischen gibt es auch Apps, die einem diese zeigen.
Tipp: Stellen Sie das Wohnmobil nicht einfach auf öffentlichen Flächen, am Straßenrand oder auf einem Parkplatz ab, um dort z übernachten. Wildcampen ist in Deutschland wie in vielen anderen Ländern verboten. Dafür können Bußgelder bis zu 80 Euro fällig werden.
"Unterm Strich ist der Campingurlaub unter Umständen teurer als der Urlaub in einem klassischen Ferienhaus", sagt Sebastian Moritz. Insbesondere im Ausland. Denn Deutschland ist im europaweiten Vergleich ein verhältnismäßig günstiges Camping-Land.