Die Phalaenopsis-Orchidee aus Südostasien, auch Schmetterlingsorchidee oder Nachtfalterorchidee genannt, gehört zu den beliebtesten Zimmerpflanzen der Welt und gilt als ideal für Einsteiger. In der Natur wachsen diese Orchideen nicht am Boden, sondern als Epiphyten im luftigen Halbschatten, als Aufsitzerpflanzen in den Astgabeln der Tropenbäume.
Phalaenopsis-Orchideen brauchen daher viel Luft rund um die Wurzeln. Schneiden Sie niemals die Luftwurzeln ab. Das ist ein häufiger Pflegefehler, weiß Markus Phlippen. Ein Teil der Photosynthese läuft über diese Wurzeln ab. Das ist auch der Grund, warum Orchideentöpfe durchsichtig sind. So gelangt Licht an die Wurzeln. Orchideen gedeihen zwar auch in normalen Töpfen, aber so fühlen sie sich wohler.
Mit der richtigen Pflege kann man an einer Phalaenopsis viele Jahre Freude haben.
Vier wertvolle Tipps, die Sie beachten sollten
Tipp 1: Immer in Orchideenerde pflanzen
Orchideen gedeihen in der Natur in einer Mischung aus heruntergefallenen Blättern und Rindenstücken. Daher wird auch Orchideenerde aus groben Rindenstücken und Holzfasern gemischt, die eine gute Sauerstoffversorgung der Wurzeln ermöglichen.
Tipp 2: Richtig gießen
Ein zweiter Pflegefehler ist das Gießen mit dem falschen Wasser. Orchideen bevorzugen kalkarmes, abgestandenes Wasser. In der indonesischen Heimat sind sie gewohnt, häufig einen Regenschauer zu bekommen. Deshalb duscht Markus Phlippen seine Orchideen einmal in der Woche ab. Nicht zu wenig gießen. Wenn das Wurzelwerk einmal völlig ausgetrocknet ist, verliert es die Fähigkeit, Wasser aufzunehmen. Anschließende Wassergaben führen zum Abfaulen der ganzen Wurzel.
Orchideen-Tipps von unserer Facebook-Community:
"Filigrane Schönheiten der Natur"Achim Otto via Facebook.
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Tipp 3: Richtig schneiden
Phalaenopsis sind auch deshalb so beliebt, weil sie ausgesprochen lange blühen. Dies liegt daran, dass sie nicht bestäubt werden. So können sie wochenlang blühen. Nach der Blüte kann man den Blütentrieb am zweiten Knoten abschneiden, dann bilden sie am gleichen Trieb eine neue Blütenrispe. Die meisten Phalaenopsis sind mehrtriebig, können also nochmals am gleichen Trieb blühen, wenn man über einem Knoten schneidet.
Tipp 4: Richtiger Standort
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der richtige Standort. Sie mögen es zwar hell, pralle Sonne vertragen sie jedoch nicht. Davon bekommen sie einen Sonnenbrand auf den Blättern. Markus Phlippen nimmt seine Phalaenopsis-Orchideen im Sommer auch gerne mit nach draußen, auf die schattige Terrasse, damit sie einmal echten Regen und frische Luft abbekommen. Leider lieben aber wohl auch heimische Schnecken die exotischen Gewächse.
Spezialdünger
Orchideen gehören zu den wenigen Pflanzen, die Spezialdünger brauchen. Normaler Zimmerpflanzendünger enthält zu viele Nährstoffe. Das sind sie oben in den Baumkronen nicht gewohnt. Die Wurzeln sind sehr salzempfindlich.
Es gibt speziellen Orchideendünger in flüssiger Form, den Sie direkt in das Gießwasser geben können.
Düngen Sie im Winter alle acht Wochen und von März bis Oktober alle 14 Tage. Ob Düngerstäbchen, die zwischen das Substrat gesteckt werden, etwas taugen, darüber gehen die Meinungen auseinander. Es ist fraglich, ob der Dünger über das luftige Substrat überhaupt die Wurzeln erreicht.
Cambria Orchideen
Häufig sind inzwischen auch „Cambria“-Orchideen mit ihren meist roten, hübschen Blütenrispen. Sie wurden aus mehreren Gattungen gezüchtet, sind also keine in der Natur vorkommende Art. Typisch sind bei ihnen Bulben – verdickte Triebteile, die als Speicherorgan dienen. Die lanzettartigen Laubblätter vertrocknen nach der Blüte.
Morgen- oder Abendsonne verträgt die „Cambria“-Orchidee, aber keine Mittagssonne. Sie kommt etwas besser mit der geringen Luftfeuchtigkeit in unseren Wohnungen klar als andere tropische Orchideen.
Tipp: Um Orchideen zu vermehren, warten, bis die ersten Luftwurzeln am Knoten entstehen. Diese dann abtrennen und in frische Orchideen-Erde eintopfen.