Bauerngärten - charmant und naturnah

Stand: 22.07.2024, 06:00 Uhr

Ein Bauerngarten vereint harmonisch Zier- und Nutzpflanzen zu einer farbenfrohen Oase. Gartenexpertin Anja Klein verrät die Geheimnisse und Besonderheiten dieser traditionellen Gartengestaltung.

Bauerngarten – was ist das?

Ein Bauerngarten ist ein traditionell gestalteter Garten mit einer Mischung aus Nutz- und Zierpflanzen. Oft symmetrisch angelegt und in Beete unterteilt, beherbergt er Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen. Diese Gärten sind bekannt für ihre naturnahe Bewirtschaftung ohne chemische Düngemittel und bieten ästhetische Schönheit sowie Selbstversorgung mit frischen Lebensmitteln. Zudem fördern sie die Biodiversität und dienen als Lebensraum für zahlreiche Insekten und Vögel.

Geschichte des Bauerngartens

Der Bauerngarten hat seine Wurzeln in bäuerlichen Gärten sowie Schul- und Klostergärten, die zur Selbstversorgung dienten. Trotz begrenztem Platz mussten diese Gärten ertragreich sein, was eine durchdachte Bepflanzung erforderte. Das Konzept wurde 1913 im Botanischen Garten Hamburg weiterentwickelt und perfektioniert. Heute steht bei der Gestaltung eines Bauerngartens weniger die Selbstversorgung im Vordergrund, sondern das Vergnügen am Naschen, die dekorative Gestaltung und naturnahes Gärtnern.

Bauerngärten - charmant und naturnah Hier und heute 22.07.2024 06:48 Min. Verfügbar bis 22.07.2026 WDR

Unterschied zwischen Cottage Garten und Bauerngarten

Während in Bauerngärten Kräuter und Gemüse zu finden sind, dominieren im Cottage Garten blühende Pflanzen. | Bildquelle: Sabine Krüger

Ein Bauerngarten ist meist symmetrisch gestaltet, mit klaren, geometrischen Formen und Strukturelementen wie Wege und Hecken. Im Gegensatz dazu ist der Cottage Garten ungezwungener, mit einer chaotischeren Pflanzenanordnung und einem Fokus auf einer gemütlichen Atmosphäre. Traditionell werden in Bauerngärten Nutzpflanzen wie Gemüse und Kräuter angebaut, während im Cottage Garten blühende Pflanzen dominieren. Der Hauptzweck eines Bauerngartens ist oft die Versorgung mit Lebensmitteln, während ein Cottage Garten stärker auf ästhetische Aspekte ausgerichtet ist.

Klassischer Aufbau und Struktur

Der typische Bauerngarten nach der "Hamburger Art" ist rechteckig oder quadratisch angelegt und wird durch ein Wegkreuz in geometrische Abschnitte unterteilt. Der zentrale Punkt kann mit einer Rose, einem kleinen Baum oder einem runden Beet betont werden. Traditionell wird der Garten mit einem einfachen Latten- oder Staketenzaun umgeben, um Tiere fernzuhalten. Die Wege sind normalerweise nicht versiegelt, wobei Rasen, Kies, Rindenmulch, Klinker oder Naturstein verwendet werden.

Typische Pflanzen für den Bauerngarten

Stauden sind häufig in Bauerngärten zu finden. | Bildquelle: imago images/blickwinkel

Im Bauerngarten treffen Gemüse und Kräuter auf prächtige Blumenbeete. Die Beete werden clever genutzt, um die Gesundheit von Boden und Pflanzen zu fördern. Man findet hier eine bunte Vielfalt an Pflanzen wie Stauden, Dahlien, Sommerblumen, Rosen und Beerensträucher. Freie Flächen können mit Gründüngungspflanzen wie Senf und Bienenfreund bepflanzt werden, die den Boden mit Nährstoffen versorgen.

Zehn wichtige Pflanzen

  • Tränendes Herz (Lamprocapnos spectabilis)
  • Pfingstrosen (Paeonia)
  • Frauenmantel (Alchemilla)
  • Lupinen (Lupinus)
  • Stockrosen (Alcea)
  • Ringelblumen (Calendula officinalis)
  • Studentenblumen (Tagetes)
  • Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus)
  • Zinnien (Zinnia)
  • Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)