Zwei Produktionen ausgezeichnet

Marler Medienpreis für Menschenrechte

Stand: 26.10.2015, 15:52 Uhr

Der Marler Medienpreis von Amnesty würdigt Filme, die das Thema Menschenrechte in besonderer Weise behandeln. In diesem Jahr wurden gleich zwei WDR-Produktionen ausgezeichnet.

Von Sebastian Schug

Mit dem seit 2001 vergebenen Marler Medienpreis Menschenrechte würdigt Amnesty Journalisten, Regisseure, Redakteure und Schauspieler, deren Arbeit dem Thema Menschenrechte auf besondere Weise gerecht wird.

Als bester Film wurde in diesem Jahr eine WDR-Produktion ausgezeichnet: Der Film "Sternstunde ihres Lebens" basiert auf der Entstehungsgeschichte des Artikels 3 unseres Grundgesetzes. Im Übergangsparlament in Bonn, dem Parlamentarischen Rat, kämpft die Abgeordnete und Juristin Elisabeth Selbert, gespielt von Iris Berben, gegen alle Widerstände für die Aufnahme des Satzes "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" in das Grundgesetz der zukünftigen Bundesrepublik Deutschland. Der von Regisseurin Erica von Moeller inszenierte und von Juliane Thevissen produzierte Film lief im Mai 2014 im Ersten.

Der Preis für die beste Dokumentation/Ausland ging an "Camp 14 – Total Control Zone". Die bereits mehrfach ausgezeichnete Koproduktion (WDR, BR und Arte) erzählt von den Stationen des dramatischen Lebenswegs von Shin Dong Huyk: Er wird in einem nordkoreanischen Lager geboren. Dort erlebt er Gewalt, Willkür und Folter. Mit 22 gelingt ihm die Flucht nach Südkorea, wo ihn der Dokumentarfilmer Marc Wiese trifft.

Außergewöhnliche Thematisierung von Menschenrechten

Mit dem Marler Medienpreis Menschenrechte werden Fernseh-, Radio- und Printbeiträge, die in Deutschland veröffentlicht wurden, ausgezeichnet. Dabei verzichtet Amnesty International auf die Beteiligung von Medienprofis bei der Auswahl der Preisträger. Die Mitglieder der Jury sind Mitglieder der Non-Profit-Organisation selbst. Basis ihrer Entscheidungen sind ihre Erfahrungen als Menschenrechtler und der tägliche Umgang mit oft grausamen Nachrichten und Informationen über die Abgründe menschlichen Handelns.

Der undotierte Preis würdigt dabei Beiträge, die in außergewöhnlicher Weise das Thema Menschenrechte behandeln: Entweder durch eine aufrüttelnde Nachricht, nachhaltige Dokumentation oder eine gelungene Umsetzung des Themas in eine fiktive Handlung. Aber auch die überzeugende Darstellung oder Sprecherleistung, ein außergewöhnliches Interview oder ein bemerkenswerter Kommentar zählen dazu.