Stichtag

29. März 2004 - Vor 35 Jahren: Visionen des Postministers Dollinger Brief-Torpedos und Minitelefone

Dem Fortschritt immer eine Nasenlänge voraus - so stellt sich Werner Dollinger die deutsche Post vor. Der Postminister der Großen Koalition muss sich aber damit herumschlagen, dass Briefe innerhalb Deutschlands manchmal länger unterwegs sind als ins Ausland, oder die Leerung der Briefkästen vor allem in den Großstädten immer zeitraubender ist.

Die beschwerliche Gegenwart hindert den CSU-Politiker nicht daran, in einem Zeitungsgespräch am 29. März 1969 in Bonn kühne Visionen für das Jahr 2000 zu entwerfen: Ein gigantisches unterirdisches Rohrpostnetz verbindet Postämter miteinander und mit den Briefkästen. In Europa gibt es ein einheitliches Porto, und Briefe werden größtenteils per Funk in die Häuser übertragen. Ein Telefon steht in jedem Haushalt - und nicht nur das: "Wie heute das Transistorradio wird es einmal das Minitelefon in jeder Rocktasche geben." Recht prophetisch erweisen sich die Vorhersagen aus heutiger Sicht. Es fehlt nur die Prognose, dass es keinen Postminister und kein Ministerium für Post- und Fernmeldewesen mehr geben wird.



Stand: 29.03.04