Anfang der 60er Jahre tritt der britische Bluesmusiker Alexis Korner regelmäßig im Londoner "Marquee Club" auf, aber am 12. Juli 1962 ist er verhindert. Kurzerhand werden Mick Jagger, Keith Richards, Brian Jones und der Bassist Dick Taylor engagiert, um ihn zu ersetzen. Zum ersten Mal tritt die Formation, die zuvor schon mit Korner gespielt hat, unter dem Namen "Rolling Stones" vor das Publikum. Fünf Songs spielt die Band, dann ist der Auftritt vorbei.
Über die Herkunft des Namens gibt es unterschiedliche Überlieferungen. Einer Legende zufolge wird er der Liedzeile "I'm a rollin' stone" des Songs "Blues Mannish Boy" (1955) von Muddy Waters entnommen. Keith Richards wiederum führt den Waters-Hit "Rollin' Stone" als Vorbild an. Wie auch immer: Fortan schreiben die Rolling Stones Musikgeschichte.
Buhrufe – oder nicht?
An den ersten Auftritt erinnern sich die Bandmitglieder unterschiedlich. Dick Taylor, der schon 1963 von Bill Wyman ersetzt wird, erinnert sich an gemischte Publikumsreaktionen. Vor allem der Teil der Zuhörer, der Blues erwartet habe, sei wenig angetan gewesen: "Wir sind wahrscheinlich ausgebuht worden“.
Demgegenüber will Keith Richards von Buhrufen nichts wissen. Irgendwann habe er das Gefühl gehaben, von der Erde abzuheben, schreibt er in seiner Autobiografie. "Du bist einfach high, weil du da mit einer Handvoll Typen zusammen bist, die genau dasselbe wollen wie du. Und wenn das funktioniert, Baby, dann wachsen dir Flügel."
Die Beatles sind tot, es leben die Stones
Ein, zwei Jahre gibt Mick Jagger den Rolling Stones am Anfang, aber dann geht es mit jeder Single und LP weiter bergauf. Forciert von ihrem Manager Andrew Loog Oldham feilen sie – auch in Abgrenzung zu den Beatles – konsequent an ihrem Image der bösen Jungs des Musikbetriebs. Ihr Logo wird eine herausgestreckte Zunge. Die Rechnung geht auf: Die Jugend, die gegen das Establishment rebelliert, geht auf ihre Konzerte und kauft ihre Platten.
Die Beatles gehen 1970 auseinander, die Rolling Stones gibt es immer noch. Mitte 2012 treffen sich die aktuellen Bandmitglieder Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood und Charlie Watts zu neuen Proben.
Stand: 12.07.2012
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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.05 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 12. Juli 2012 ebenfalls an das Gründungskonzert der Rolling Stones. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.