Stichtag

11. Dezember 2010 - Vor 60 Jahren: Reeder-Erbin Christina Onassis geboren

Krösus, Rockefeller, Onassis – drei Namen, die als Synonym für unermesslichen Reichtum sprichwörtlich geworden sind. Doch die kurze wie tragische Lebensgeschichte der Christina Onassis bewahrheitet auch die Lebensweisheit, dass viel Geld zwar vieles erleichtert, aber nicht unbedingt glücklich macht. "Wer behauptet, mit Geld sei alles möglich, der beweist nur, dass er nie welches gehabt hat!" Diese Erkenntnis hinterlässt der griechische Großreeder Aristoteles Onassis seiner Tochter Christina, bevor er 1975 stirbt. Die Erbin des legendären Tanker-Moguls und Jetset-Königs wird ihren Vater nur um 13 Jahre überleben.

Ein Leben auf der Suche nach Liebe

Christina Onassis, am 11. Dezember 1950 in New York geboren, ist neun Jahre alt, als sich ihre Eltern Athina und Aristoteles scheiden lassen. Während ihr Vater die Opern-Diva Maria Callas erobert, wächst Christina zusammen mit ihrem zwei Jahre älteren Bruder Alexander auf einer Luxus-Jacht im Mittelmeer auf, umgeben von 30 Mann Besatzung. "Es ist schwierig, sich den Reichtum vorzustellen, in dem sie lebten. Jedoch als Waisen, ohne Eltern, ohne Führung", schreibt später Christinas Biograf Peter Evans. Die Schulzeit verbringt das als empfindsam, impulsiv und dickköpfig geschilderte Mädchen an Elite-Instituten in der Schweiz, New York und in England. Gegenüber ihrer neuen Stiefmutter Jackie, Witwe von US-Präsident John F. Kennedy und seit 1968 mit Aristoteles Onassis verheiratet, verhält sich Christina kühl und ablehnend. Trotzig und auf der Suche nach Liebe geht sie mit 20 Jahren eine Ehe mit einem mehr als doppelt so alten amerikanischen Makler ein, die allerdings nur neun Monate hält.

Geschäftlicher Erfolg und privates Unglück

In den 70er Jahren erleidet der Onassis-Clan einen Schicksalsschlag nach dem anderen. Auf die Heirat ihrer Mutter mit dem Onassis-Konkurrenten Stavros Niarchos reagiert Christina 1971 mit einem Selbstmord-Versuch. 1973 stirbt ihr Bruder bei einem Flugzeugunglück; wenige Monate später bringt sich die Mutter Athina in Paris mit Schlaftabletten um. Aristoles Onassis ist durch den Tod des Sohnes gebrochen und von der Ehe mit Jackie Kennedy desillusioniert, als er im März 1975 an einer Lungenentzündung stirbt. Während Christina als Erbin eines Milliarden-Vermögens die Geschäfte ihres Vaters erfolgreich weiterführt, bleibt sie privat vom Unglück verfolgt. Ihr zweiter Ehemann erweist sich als Hochstapler, der dritte, ein Russe, als Agent des Geheimdienstes KGB.

In vierter Ehe heiratet Christina Onassis 1984 den französischen Lebemann Thierry Roussel, Miterbe des Chemiekonzerns Roussell-Uclaf. Neun Monate später wird in Paris ihre einzige Tochter Athina geboren. Doch auch diese Ehe steht unter keinem guten Stern. Als Christina erfährt, dass ihr Mann ein Doppelleben mit einem schwedischen Fotomodell führt, lässt sie sich im Oktober 1987 scheiden. Zurückgezogen verlebt Christina Onassis ihre letzten Monate zusammen mit Tochter Athina in der Schweiz und widmet sich ausschließlich dem Management des Konzerns. Unter bis heute nicht völlig geklärten Umständen erliegt sie am 19. November 1988 im Alter von nur 38 Jahren in Buenos Aires einem Herzinfarkt.

Stand: 11.12.10