"Go west" heißt das Motto seit dem 17. Jahrhundert für viele Menschen in Europa, die hier nicht mehr zurecht kommen - sei es aus religiösen, politischen oder wirtschaftlichen Gründen. Die "Neue Welt" lockt mit Freiheiten und Chancen, symbolisiert in der 1886 aufgestellten Freiheitsstatue. Sie ist das erste, was viele Immigranten sehen, wenn sie per Schiff ihre neue Heimat erreichen. Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts erlebt die Einwanderungswelle einen Höhepunkt. In manchen Jahren kommen mehr als eine Millionen Menschen in die USA. Doch nach dem ersten Weltkrieg wachsen im "Land der unbegrenzten Freiheit" Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.Der Beitrag der Süditaliener zum amerikanischen Rassecharakter sei von zweifelhaftem Wert, hetzt schon um die Jahrhundertwende der amerikanische Historiker Frederick Turner Jackson. Der Ku Klux Klan, der die Überlegenheit der weißen Rasse propagiert, hat Anfang der 20er-Jahre annähernd fünf Millionen Mitglieder.
1921 deckelt der Kongress die Einwanderung auf 350.000 Menschen pro Jahr. Am 26. Mai 1924 wird schließlich das Einwanderungs-Begrenzungs-Gesetz beschlossen. Es halbiert die legale Einwanderung auf 165.000 Menschen. Von jeder Nationalität dürfen nun nicht mehr einreisen als zwei Prozent - gemessen an den Landsleuten, die bereits 1890 in den USA lebten. Die Regel richtet sich vor allem gegen die vielerorts unerwünschten "neuen" Einwanderer aus Süd- und Osteuropa, die erst nach 1890 in Massen ins Land gekommen sind. Hart trifft es die Asiaten: Sie erhalten nur noch in Ausnahmefällen die Einreisegenehmigung.
Heute lassen die Vereinigten Staaten von Amerika 675.000 Immigranten legal ins Land, dazu 50.000 via Greencard und zusätzliche Fachleute in Ausnahmefällen. Illegal kommen schätzungsweise 275.000 Zuwanderer Jahr für Jahr in die USA.
Stand: 26.05.04