Stichtag

12. September 2008 - Vor 55 Jahren: John F. Kennedy und Jacqueline Bouvier heiraten

Liebe auf den ersten Blick ist es nicht gewesen. Das jedenfalls glaubt Autor Lawrence Leamer. "Er war unfähig, sich zu verlieben. Er heiratete Jackie, weil er das Gefühl hatte, verheiratet sein zu müssen", sagt der Biograf John F. Kennedys. "Schließlich wollte er Präsident werden."

Und da ist Jacqueline "Jackie" Bouvier ein guter Fang: Die Tochter eines Börsenfachmanns spricht vier Sprachen, sieht gut aus und ist in der gehobenen Konversation geübt. Mit diesen Eigenschaften wird sie dem Spross der neureichen, aus Irland zugezogenen Kennedy-Familie die Tür zur High Society Amerikas öffnen.

John und Jacqueline lernen sich 1951 im Haus eines Freundes kennen. Er ist Senator mit Ambition aufs Weiße Haus, sie Fotojournalistin für eine Zeitung in Washington. Es kommt zu einem Interview. Wenig später geben beide ihre Verlobung bekannt. Am 12. September 1953 heiraten John F. Kennedy und Jacqueline Bouvier unter reger Anteilnahme der Öffentlichkeit. Fortan wird die Presse ihr Leben wie das von Popstars verfolgen. Aber hinter den Kulissen kriselt es schon früh. Eine Million Dollar soll Kennedys Vater Jackie geboten haben, damit sie ihren Mann nach einer seiner vielen Affären nicht verlässt.


Die Geburt von Tochter Caroline 1957 macht die Ehe der Kennedys etwas stabiler. Drei Jahre später folgt ein Sohn. "Meine Frau und ich bereiten uns nun auf eine neue Regierung und ein neues Baby vor", wird John F. Kennedy Ende 1960 sagen. Da hat ihn die USA gerade zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Fortan lässt der Pressesprecher die Fotografen vor allem auf die Kinder los. Aber auch Homestories aus dem Leben der First Lady, die erstmals in der Geschichte die Türen des Weißen Hauses für Reporter öffnet, sind beliebt. Während Bilder Jackies im Chanel-Kostüm um die Welt gehen, vergnügt sich John weiterhin mit seinen Geliebten.

Im Sommer 1963 wird das dritte Kind der Kennedys geboren. Es stirbt nur wenige Tage später. Sein Tod bringt John F. Kennedy endgültig dazu, sich zu Jackie zu bekennen. "Er wurde immer stolzer auf sie", wird Jackies Freundin Laetitia Baldrige später sagen. "Und sie war ebenfalls stolz darauf, mit ihm nach Texas zu fahren und an seiner Seite zu sein." Im November 1963 fahren beide auf ihrer Wahlkampfreise im offenen Wagen durch Dallas. Kurz darauf wird John F. Kennedy durch die Kugel eines Attentäters tödlich getroffen. Jackie Kennedy wird später den Reeder Aristoteles Onassis heiraten.

Stand: 12.09.08