Ende des 19. Jahrhunderts breitet sich in Europa der Antisemitismus aus. In Russland gibt es Pogrome gegen Juden, in Wien kommt ein antisemitischer Bürgermeister an die Macht, in Paris schreit der Pöbel: "Schlagt die Juden tot." Der Wiener Journalist Theodor Herzl sieht nur einen Ausweg: einen eigenen Staat, den Staat Israel. Die 2.000 Jahre alte Sehnsucht nach Zion, nach einem Hügel in Jerusalem, soll als eigenes Staatswesen Wirklichkeit werden. Herzl beschreibt seinen Vorschlag in einem Buch mit dem Titel "Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage". Die Juden sollen sich in Palästina ansiedeln und einen Schutzwall gegen Asien bilden: "Wir würden den Vorpostendienst der Kultur gegen die Barbarei besorgen." Amtssprache soll Deutsch sein, Deutschland eventuell sogar Schutzmacht.
Für viele seiner Freunde ist Herzl meschugge. In den Wiener Caféhäusern lästern Juden über seine Ideen. Doch Herzl lässt sich nicht beirren. Er organisiert den ersten Zionistischen Weltkongress, der am 29. August 1897 in Basel stattfindet. Es ist die erste allgemeine Versammlung von Juden seit der Zerstörung des Tempels in Jerusalem durch die Römer. 196 festlich gekleidete Kongressteilnehmer sind anwesend. Herzl betritt das Podest und verkündet bereits im ersten Satz seiner Botschaft: "Wir wollen den Grundstein legen zu dem Haus, das dereinst die jüdische Nation beherbergen soll." Der Kongress dokumentiert diesen Willen im Baseler Programm. Es gilt bis zur Staatsgründung Israels 51 Jahre später.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kommen viele Juden, die den Holocaust überlebt haben, aus Europa nach Palästina. Während die Zionistische Weltorganisation noch immer auf Diplomatie setzt, gehen die Zionisten im 'gelobten Land' einen anderen Weg. Dort setzt sich David Ben Gurion durch, ein aus Polen eingewanderter Zionist. Ben Gurion ist sich sicher, dass ein Staat Israel ohne Gewaltanwendung nicht zu haben ist. Ben Gurion erklärt 1948 die Unabhängigkeit. Sofort gibt es Krieg zwischen Juden und Arabern.Für Theodor Herzl ist Israel ein Traum geblieben. 1904, kurz vor seinem Tod, gibt er seinen Anhängern einen letzten Ratschlag mit auf den Weg: "Machet keine Dummheiten, während ich tot bin."
Stand: 29.08.07