Rosemarie Magdalena Albach wird am 23. September 1938 in Wien geboren. Ihre Eltern - Wolf Albach-Retty und Magda Schneider - sind erfolgreiche Schauspieler. Ihre Tochter wächst in Berchtesgaden auf, oft allein, später, nach der Scheidung der Eltern, in einem Internat. Mit 15 Jahren spielt sie erstmals in einem Film: "Wenn der weiße Flieder wieder blüht." Ein Jahr später dreht Romy Schneider einen Film, von dem sie später sagt, er klebe an ihr "wie Grießbrei": "Sissi - Schicksalsjahre einer Kaiserin."
Das verzaubernde Lächeln des Mädchens in dem süßlichen Adels-Kitsch wird zum Mega-Erfolg der Wirtschaftswunderjahre. Romy Schneider spielt mit bis "Sissi III". Dann lehnt sie eine Gage von einer Million D-Mark ab und zieht zu ihrem Geliebten Alain Delon nach Paris. Die deutsche Boulevardpresse verurteilt sie dafür. An Stammtischen wird sie "Franzosenhure" genannt. Außerdem opfert sie der Liebe zunächst ihre Karriere, denn in Frankreich ist sie unbekannt. Das ändert erst Luchino Visconti, der ihr die Hauptrolle in einem Theaterstück gibt: "Schade, dass sie eine Hure ist."
Wieder Delon und noch einmal Sissi
1963 trennt sich Delon von ihr. Dafür geht es beruflich mit Romy Schneider steil nach oben: Sie dreht Filme von Otto Preminger und Orson Welles, wird in Hollywood engagiert. Schließlich geht sie mit dem Theaterregisseur Harry Meyen zurück nach Deutschland. Sie bekommt einen Sohn, David, versucht ein zurückgezogenes Leben. 1968 ruft Alain Delon bei ihr an: Sie soll seine Filmpartnerin in "Der Swimmingpool" sein. Romy Schneider geht wieder nach Frankreich, dreht die erotische Vierecksgeschichte im heißen Südfrankreich als Partnerin ihres früheren Partners. Damit beginnt ihre zweite Karriere, mit dunklen, schweren Filmen über sinnliche und gebrochene Frauen: "Die Dinge des Lebens", "Das Mädchen und der Kommissar", "César und Rosalie". Zwei Mal gewinnt sie den renommiertesten französischen Filmpreis "César
".
Privat wird Romy Schneider ihren späten Rollen immer ähnlicher. 1972 spielt sie für Viscontis "Ludwig II." noch einmal die "Sissi", aber jetzt als zerrissene und todessehnsüchtige Kaiserin. 1975 wird Schneider von Harry Meyen geschieden, aber auch die Ehe mit Daniel Biasini, mit dem sie eine Tochter hat, scheitert. Romy Schneider greift immer öfter zu Alkohol und Tabletten. 1976 spielt sie eine suchtkranke Frau: "Mado". 1981 verunglückt ihr Sohn tödlich: Er verblutet aufgespießt auf einem Zaun. Nur wenige Monate danach spielt Romy Schneider an der Seite eines 14-jährigen Jungen, dessen Rolle eigentlich David bekommen sollte. Die Dreharbeiten für "Die Spaziergängerin von Sans-Souci " werden für sie zu einer Tortur. Es ist ihr letzter Film. Romy Schneider stirbt am 29. Mai 1982 in Paris an Herzversagen. Sie ist 43 Jahre alt.
Stand: 29.05.07