25 Zentimeter lang, 15 Zentimeter breit, zehn Zentimeter hoch - und höchstens ein Kilogramm schwer: Die ersten Weihnachtspäckchen befördert die Deutsche Reichspost im Dezember 1919. Sozusagen als Überbleibsel des Ersten Weltkriegs. Denn da wird die kleine Variante des Pakets zum ersten Mal verschickt: mit der Feldpost in die Schützengräben. Die in Gewicht und Größe eingeschränkte Sendung an die Soldaten ist so beliebt, dass die Nationalversammlung die Reichspost beauftragt, das Päckchen in ihr Sortiment aufzunehmen. Während große Pakete bis dahin vorwiegend von Händlern verschickt wurden, werden Pakete im Kleinformat nun von Privatleuten genutzt.
Als die Post 1490 gegründet wird, ist sie ein reiner Briefdienst. Kaiser Maximilian I. beauftragt Franz von Taxis, eine regelmäßige Postlinie für seine Dokumente einzurichten. Als Transportmittel dienen Pferde. Pakete transportiert die Post erst nach dem Dreißigjährigen Krieg, als im Jahr 1650 die Postkutschen eingeführt werden. Heute werden Päckchen nicht mehr durch die Post ausgeliefert. Das erledigen inzwischen Vertragspartner. Ein bleibendes Erbe hat das Päckchen der Post aber dennoch hinterlassen: Es war Anlass für die Einführung der Postleitzahlen. Als die Anzahl der verschickten Päckchen nach dem Zweiten Weltkrieg stark anwuchs, musste ein Verfahren entwickelt werden, mit der die neue logistische Aufgabe bewältigt werden konnte.
Stand: 21.12.04